Ab Januar 2025 verhandeln Gewerkschaften und Arbeitgeber über den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen (TVöD). Die Landingpage der GEW Bund zur Tarifrunde TVöD 2025 ist jetzt live!
Um wen geht es?
Im Organisationsbereich der GEW geht es bei den Tarifverhandlungen um Erzieher*innen, Schulsozialarbeiter*innen sowie weitere Pädagog*innen, die im Sozial- und Erziehungsdienst oder in anderen Bereichen von Bund und Kommunen arbeiten. Bezogen auf unsere Hansestadt und die GEW Hamburg gilt diese Tarifrunde für die Erzieher*innen an tarifgebundenen Kitas, darüber hinaus für alle, die unter den TV AVH fallen.
Im Sozial- und Erziehungsdienst arbeiten bundesweit insgesamt mehr als eine Million pädagogische Fachkräfte. Davon sind fast 700.000 Beschäftigte in Kitas im Einsatz. Allein in öffentlichen Kitas geht es um knapp 240.000 Beschäftigte. Die Verhandlungen wirken sich aber auch auf freie (rund 231.000 Beschäftigte) und kirchliche Träger (224.000 Beschäftigte) aus, deren Refinanzierung sich in den meisten Bundesländern am TVöD orientiert. Neben Kitas und weiteren Einrichtungen im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst, wie z.B. die Werkstätten für Menschen mit Behinderung, gibt es im öffentlichen Dienst viele weitere Bereiche, für dessen Beschäftigte der TVöD gilt. Das sind z.B. die kommunalen Schulen in Bayern, Musikschullehrkräfte und Beschäftigte bei den Volkshochschulen.
Die Forderungen
In den Tarifverhandlungen 2025 für den öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen fordern die Gewerkschaften kräftige Gehaltserhöhungen für die Beschäftigten sowie wirksame Maßnahmen zur Entlastung. Für die GEW betrifft das vor allem die Kolleginnen und Kollegen im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst, beispielsweise für Erzieher*innen, Sozialarbeiter*innen sowie Sozialpädagog*innen.
Die GEW fordert:
• 8 Prozent mehr Gehalt – mindestens 350 Euro
• höhere Zuschläge für Überstunden und besondere Arbeitszeiten
• drei zusätzliche freie Tage pro Jahr
• ein „Meine-Zeit-Konto“, in dem die Beschäftigten Entgelterhöhungen und Zuschläge ansparen können, um sie zur Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit oder für zusätzliche freie Tage beziehungsweise längere Freistellungsphasen zu nutzen
• einen Gewerkschaftsbonus in Form eines weiteren freien Tages pro Jahr für Gewerkschaftsmitglieder
• eine Wiederaktivierung der Regelungen zur Altersteilzeit
Damit der öffentliche Dienst attraktiv bleibt, müssen die Gehälter rauf und die Arbeitsbedingungen stimmen. Die Beschäftigten haben immer noch an der Belastung durch die hohe Inflation zu knabbern. Gerade im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst gibt es bundesweit einen großen Fachkräftemangel. Um für junge Fachkräfte attraktiv zu sein, brauchen wir dringend wirksame Entlastung, damit die Kolleg*innen gesund bis zur Rente arbeiten können.
Mehr freie Tage
Zu den geforderten Entlastungen zählen höhere Zuschläge für Überstunden und besondere Arbeitszeiten, drei zusätzliche freie Tage pro Jahr und ein „Meine-Zeit-Konto“, in dem die Beschäftigten Entgelterhöhungen und Zuschläge ansparen können, um sie zur Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit oder für zusätzliche freie Tage beziehungsweise längere Freistellungsphasen zu nutzen.
Zudem wollen die Gewerkschaften einen weiteren freien Tag pro Jahr für Mitglieder. Die Regelungen zur Altersteilzeit sollen wieder aktiviert werden. Das Tarifergebnis soll zeit- und wirkungsgleich auf die Beamt*innen des Bundes übertragen werden.
Gewerkschaftsmitglieder haben mehr davon!
Von dem Tarifergebnis profitieren unmittelbar nur die Mitglieder der vertragsschließenden Gewerkschaften. Allerdings wenden Arbeitgeber den Tarifvertrag insbesondere im öffentlichen Dienst für alle Beschäftigten an, so dass alle mehr Geld bekommen. Damit wollen die Arbeitgeber verhindern, dass viele Kolleg*innen in die Gewerkschaft eintreten. Trotzdem lohnt es sich, in einer Gewerkschaft zu sein. Nur dank Gewerkschaftsmitgliedern gibt es Tarifverhandlungen, die mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen für alle zur Folge haben. Je mehr Mitglieder eine Gewerkschaft hat, desto stärker ist sie in den Verhandlungen. Nur Gewerkschaftsmitglieder können gewerkschaftlichen Rechtsschutz bei Problemen mit dem Arbeitgeber erhalten, z.B. in der Frage ob sie alles bekommen, was ihnen laut Tarifvertrag zusteht. Nur Gewerkschaftsmitglieder erhalten in Tarifrunden Streikgeld.
GEW-Mitglied werden lohnt sich!
Gemeinsam sind wir stärker und setzen deine und unsere Interessen durch – im Beruf und in der Bildungspolitik. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ist ein starkes Team von fast 280.000 Menschen, die in pädagogischen und wissenschaftlichen Berufen arbeiten: In Schulen, Kindertagesstätten, Hochschulen und anderen pädagogischen Einrichtungen. Werde jetzt Mitglied!
Die Gewerkschaft ver.di hat gegenüber den Arbeitgebern von Bund und Kommunen die Verhandlungsführerschaft für die DGB-Gewerkschaften GEW, GdP und IG BAU.