Seit Ende November 2016 läuft die Mobilisierung für die "Volksinitiative Gute Inklusion für Hamburgs SchülerInnen". Die GEW unterstützt die Initiative und zunehmend mehr Organisationen schließen sich dem Aufruf an. Im Vordergrund der Kampagne stehen Forderungen nach mehr Personal, mehr Räumen und Barrierefreiheit, "damit alle Schüler mit und ohne Förderbedarf ihre Potentiale im gemeinsamen Lernen entfalten können" (Ini-Vorlage vom 8.12.16).
Schule
So viele Unterschriften in so kurzer Zeit ist der Erfolg der großen Zahl von Inklusionsbefürwortern, die engagiert Unterschriften gesammelt haben. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die zu diesem großartigen Zwischenergebnis beigetragen haben und bitten darum, das bisherige Engagement fortzusetzen.
Unterstützung durch andere Organisationen wächst
Der Beschluss des Landesvorstands im Dezember letzten Jahres, die Volksinitiative ‚GUTE Inklusion‘ zu unterstützen, ist der folgerichtige Schritt angesichts der Belastungen, denen die Kolleg_innen ausgesetzt sind. Die GEW stellt sich damit ihrer Verantwortung, zum Gelingen der Inklusion beizutragen.
Eine Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft (Drs. 21/ 7919) zu Befristungen im Bildungswesen hat bedenkliche Zahlen zu Tage gefördert. So bestehen über alle Schulformen hinweg mehr als 1.600 Fällen befristete Arbeitsverhältnisse. Das bedeutet, dass mehr als ein Viertel der Angestellten im Schuldienst einen befristeten Arbeitsplatz hat. Für die GEW ist dies Anlass zu scharfer Kritik.
Die Presseerklärung der Hamburger Schulbehörde vom 14.2.17 stellt ein völlig geschöntes Bild über die personelle Ausstattung der Inklusion dar. Die ‚freie‘ Schulwahl ist eine Farce für Eltern, die ein behindertes Kind haben.
In der Presseerklärung der Schulbehörde heißt es: „In Hamburg haben Eltern die freie Schulwahl, kein Kind darf gegen den Willen der Eltern auf eine Sonderschule geschickt werden.“
Die Schulbehörde will eine Reform der LehrerInnenausbildung in Hamburg erarbeiten. Dazu hat sie zunächst eine ExpertInnenkommission beauftragt, die Vorschläge für eine solche Reform erarbeiten soll.
Die GEW Hamburg hat folgende Prüfsteine diskutiert und beschlossen, die aus unserer Sicht an eine solche Reform angelegt werden müssen:
Zur Vorbereitung auf das Zentralabitur in Mathematik im Mai 2017 wurde an Hamburger Gymnasien und Stadtteilschulen die letzte Mathematikklausur des betroffenen Jahrgangs mit entsprechenden Aufgaben und unter Bedingungen des Zentralabiturs geschrieben. Auf das Ergebnis hat die Schulbehörde am 09.01.2017 mit einem Brief an die Schulleitungen reagiert, indem sie anweist, den Notendurchschnitt für alle beteiligten Schülerinnen und Schüler um drei Punkte bzw. um eine Note zu verbessern.
Die Kolleginnen und Kollegen des pädagogischen und therapeutischen Fachpersonals (PTF) der Hamburger Schulen (ErzieherInnen, SozialpädagogInnen, Ergo- und PhysiotherapeutInnen, HeilerziehungspflegerInnen, sozialpädagogische AssistentInnen) halten zwar grundsätzlich nichts von „schwarzer Pädagogik“, werden im Fall des Schulsenators Ties Rabe jedoch eine Ausnahme machen und ihm eine symbolische Weihnachtsrute übergeben.
Das Berliner Unternehmen Speed4 System Germany GmbH organisiert Laufwettbewerbe an Schulen – und lädt Kinder und deren Eltern anschließend zum "Finale" ins Autohaus oder in den Baumarkt. Eltern reagieren verärgert.
Seit Einführung der Inklusion im Schuljahr 2010/2011 warnt die GEW davor, dass bei weiterhin zu geringer Ausstattung die positive Haltung der Eltern, SchülerInnen und Kollegien gegenüber der Idee der Inklusion leiden wird. Es gibt immer wieder LehrerInnenkonferenzen oder Personalversammlungen, die sich mit Briefen, Appellen, Resolutionen und Überlastanzeigen insbesondere von Stadtteilschulen an den Senator und die BSB wenden und auf ihre extrem belastende Arbeitssituation hinweisen.
Mit Blick auf die heutige Veröffentlichung der PISA-Ergebnisse schlug die GEW einen neuen Forschungsansatz vor, der das Umfeld, die Probleme und die Rahmenbedingungen von Schulen genauer untersucht. Die Bildungsgewerkschaft hält eine Abkehr von der bisherigen Untersuchungspraxis exemplarischer Messungen der Leistungen der Schülerinnen und Schüler für notwendig. Diese förderten keine neue Erkenntnisse mehr zu Tage.
Die Bürgerschaftsabgeordnete Karin Prien hatte eine Studie der Lehrergewerkschaft VBE zu Anlass genommen, nach der Entwicklung der Gewalt gegen Lehrkräfte zu fragen. Der Senat antwortete mit Zahlen nur aus dem Schuljahr 2015/16 und nur mit Zahlen zur schweren Körperverletzung. Der Senat verschweigt in seiner Antwort die Gewalttaten aus dem Schuljahr 2013/14 und damit eine starke Veränderung. Im Schuljahr 2013/14 gab es vier schwere Körperverletzungstaten gegen schulische Beschäftigte, im letzten Schuljahr 30!