Viele Jahrzehnte wurde in Hamburg nicht auf die sogenannte Vokatio, eine Art "Zulassung“ der evangelischen Kirche für die Tätigkeit als Lehrkraft für evangelische Religion, geachtet. Kirchenmitgliedschaft und Vokatio waren auch keine Voraussetzungen für Lehrkräfte, die evangelische Religion als zusätzlichen Lernbereich im Grundschullehramt studiert haben. Im Zuge der Entwicklung des „Religionsunterrichts für alle“ (RUfa) wurde an den Hamburgischen Schulen die Vokatio als Bedingung für die Unterrichtsausübung in den letzten Jahren wiederbelebt.
Schule
Seit Anfang Februar müssen Hamburgs Schüler*innen mehr für ihre Mittagsmahlzeit in der Schule bezahlen: Statt 3,50 Euro kostet sie jetzt 4,00 Euro. Auch die Kinder und Jugendlichen, die aus bedürftigen Familien kommen und auf weiterführende Schulen gehen, müssen jetzt dafür bezahlen, weil der Senat die Subventionen für das warme Essen zum Teil gestrichen hat.
Die GEW Hamburg befürwortet weiterhin den Präsenzunterricht, fordert jedoch weitere Unterstützungsmaßnahmen, um einen sicheren Schulbetrieb zu gewährleisten, der nicht zu weiteren Mehrbelastungen bei den Beschäftigten führt.
Eine Arbeitsgruppe von Vertreter*innen zivilgesellschaftlicher Organisationen aus der Schulpraxis und den Wissenschaftlern Rauer und Schuck der Universität Hamburg fordert die Abschaffung des Verfahrens „DirK“ (Diagnostik in regionaler Kooperation) und die Wiedereinführung einer systemischen Ressourcenvergabe für die Stadtteilschulen. Es wird vorgeschlagen, zur Gestaltung und Begleitung dieser Entwicklungsarbeit eine Projektgruppe aus Vertreter*innen der BSB, des IfBQ, der Verbände und der Universität zu gründen.
Von EiBiSch lernen
Die GEW kritisierte bereits vor einem Jahr die Neuberechnung der KESS-Faktoren, da dies Kürzungen an einigen Schulen zur Folge hat (GEW am 16.4.2021: „Umverteilen reicht nicht!“ GEW zur Anpassung des Sozialindex). Angesichts von Corona und völlig überlasteten schulisch Beschäftigten sind die Folgen der Kürzungen besonders gravierend.
Das Infektionsgeschehen steigt und steigt. Viele Lehrkräfte fühlen sich erschöpft und machen ihrem Ärger in den sozialen Medien Luft. „Jetzt muss Druck rausgenommen werden“, fordert auch GEW-Chefin Maike Finnern.
Der Elternrat der Erich Kästner-Schule hat ein „Positionspapier Schulbegleitung“ veröffentlicht, in dem die Forderung nach verbesserten Arbeitsbedingungen und angemessener Entlohnung für Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter stark gemacht wird. Das Papier findet sich im Anhang.
Zum Ende des Jahres stellte die BSB ein neues Bildungsprogramm vor, dass in Kooperation mit dem Landesinstitut für Schulentwicklung (LI) und der „Otto Group“ entwickelt wurde. Dieses Programm besteht aus Filmen und Zusatzmaterial, die über die Moodle-Plattform „LMS Lernen Hamburg“ von den Kolleg*innen (wobei die BSB hier nur von den Lehrkräften spricht) abgerufen werden können. Das Ganze geschieht anonym, freiwillig und in Eigenorganisation.
Natürlich ist es notwendig, die Digitalisierung an den Schulen weiter voran zu bringen und so ist prinzipiell ein solches Angebot sinnvoll.
Grundsätzlich begrüßt die GEW, dass die rot-grüne Koalition zusätzliche Stellen für die Schulsozialarbeit beantragt hat. Allerdings kritisiert die GEW die rein quantitative Betrachtung: 10 Stellen mehr für das System Schule ohne ein Konzept, wo und wie Schulsozialarbeit an den staatlichen Hamburg Schulen erfolgt, lässt diese gut gemeinte Unterstützung für die durch die Pandemie stark belasteten Schülerinnen und Schüler verpuffen.
Die GEW Hamburg begrüßt, dass die Schulbehörde weitere Maßnahmen getroffen hat, um einen möglichst sicheren Schulbetrieb in Präsenz sicherzustellen. So wurde, wie von der GEW gefordert die Testfrequenz bei den Schülerinnen und Schülern erhöht. Auch wurde ein Boosterangebot für alle Beschäftigten gemacht. „Die schulischen Beschäftigten und die Mitarbeiter*innen der GBS-Kooperationspartner arbeiten in dieser schwierigen Situation bereits am Maximum und am Rande ihrer Gesundheit, wie die hohen Krankenstände zeigen.
Bislang hat die Schulbehörde Preiserhöhungen für schulisches Mittagessen für alle Eltern stets ausgeglichen. Mit diesem guten Brauch der Kostenentlastung soll nun ab dem 1.Februar 2022 Schluss sein. Statt 3,50 Euro wird das Essen die Eltern dann 4 Euro kosten – eine Erhöhung um fast 15 Prozent.
Die GEW Hamburg wünscht allen an Schule Beschäftigten sowie den Schülerinnen und Schülern einen guten Start in das neue Jahr. Die GEW hält das Ziel der Kultusministerkonferenz, Schulen so lange wie möglich offen zu halten, und auch die in Hamburg geltenden Corona-Schutzmaßnahmen grundsätzlich für richtig. „Dennoch vermissen wir weitere Maßnahmen, um einen sicheren Schulbetrieb angesichts Omikron zu gewährleisten und erwarten von der Schulbehörde, nachzulegen“, so Sven Quiring, Vorsitzender der GEW Hamburg: