Am 17.6.2016 beschlossen 51 Hamburger Stadtteilschulleitungen ein Positionspapier, in dem sie Leitgedanken und Leitlinien für ihre Schulform vorstellen und dafür Bündnispartner suchen. Die „Hamburger Stadtteilschulen stehen mit Kopf, Herz und Hand für ein inklusives, demokratisches Schulwesen und suchen hierfür Bündnispartner“ in der „weltoffenen Stadt Hamburg“. In dem Positionspapier entwickeln sie das Leitbild für eine Schule für alle Schülerinnen und Schüler unter dem Motto: Vielfalt ist Reichtum – Gemeinsam erfolgreich lernen! Wesentlich ist die Entwicklung jeder einzelnen Schule, denn jede Schule ist einzigartig. Sie nehmen Senator Rabe beim Wort und fordern ihn auf, die angekündigten Gespräche über das Hamburger Bildungssystem umgehend einzuleiten.
„Die GEW unterstützt die Initiative der Stadtteilschulleitungen und fordert den Senator auf, endlich einen demokratischen Prozess einzuleiten, bei der es um die Bildungsgerechtigkeit in dieser Stadt geht. Wir hoffen, dass der Senator endlich aufwacht und bemerkt, dass die kurzfristigen Maßnahmen (Mathematikoffensive, neuer Basiswortschatz usw.) die aus der Hamburger Straße hierarchisch an die Schulen durchgestellt und nicht mit den Expertinnen, Experten und Betroffenen diskutiert werden, nichts bringen. So entwickelt man keine Schule!“ stellt Anja Bensinger-Stolze, GEW Vorsitzende in Hamburg, fest.
Die Stadtteilschulleitungen weisen zu Recht daraufhin, dass sie auf der Grundlage eines gemeinsamen Leitbildes und festgelegten Standards genügend Freiraum brauchen, um für ihre Region und ihre Schülerschaft mit allen Beteiligten ihr Profil zu entwickeln. In den weiteren Themen, die die Schulleitungen als wesentlich bezeichnen, geht es natürlich um Arbeitszeit, verschiedene Berufsgruppen, ein neues Musterflächenprogramm für eine inklusive Ganztagsschule usw..
„Jede Schule, jede Stadtteilschule, braucht Spielräume, um sich zu entwickeln. D. h. insbesondere mehr Raum und Zeit! Pädagoginnen und Pädagogen brauchen mehr Zeit, um sich tatsächlich um jede Schülerin und jeden Schüler individuell zu kümmern. Konkret heißt das für uns, weniger Unterrichtsstunden und Verwaltungsarbeit für die Kolleginnen und Kollegen. Außerdem müssen die Schulbauten den Anforderungen einer inklusiven Ganztagsschule entsprechen. Leider entsprechen die Schulneubauten, die Senator Rabe momentan so feiert, nicht diesen Anforderungen, weil das Musterflächenprogramm für die Schulen immer noch nicht angepasst wurde.“, so Bensinger-Stolze.
Abschließend hält die GEW Vorsitzende fest: „Ich hoffe der Senat hört den Weckruf“.
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