Auf einen Artikel in der WELT, in dem auf den Antrag der FDP-Bürgerschaftsfraktion auf Erhalt und Verstetigung des archivpädagogischen Dienstes des Staatsarchivs hingewiesen wird, twittert Senator Rabe am 24.03.2016, dass die Stelle bliebe. Dies ist insofern nicht wahr, weil es bisher üblich war, diese Stelle jährlich, maximal zweijährlich zu befristen und damit in der BSB regelmäßig in Frage zu stellen.
„Der archivpädagogische Dienst arbeitet mit Institutionen wie z. B. dem Fachverband Geschichte / Politik zusammen und bereitet den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten mit vor. Diese inhaltliche Arbeit wird immer wieder behindert, wenn permanent neu verhandelt wird, ob es diesen Dienst denn überhaupt weiter geben soll. Die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern, die durch den Service der Archivpädagogik lernen mit Akten, Karten und Fotos aus 300 Jahren Stadtgeschichte umzugehen, ist eine Aufgabe über die nicht jedes Jahr wieder neu verhandelt werden darf.“ kommentiert Anja Bensinger-Stolze, Vorsitzende der GEW Hamburg.
Auch andere außerschulische Lernorte haben pädagogisches Personal durch Pensionierungen verloren. Das Hamburger Schulmuseum kann seine Arbeit mit Schulklassen (z. B. „Unterricht zu Kaisers Zeiten“ oder „ Schule unterm Hakenkreuz und Neuanfang 1945“), die anschaulich das Demokratieverständnis von Kindern und Jugendlichen fördern sollen, nur fortsetzen, weil 30 ehrenamtliche HelferInnen dies möglich machen.
Generell haben außerschulische Lernorte - auch das NWZ (Naturwissenschaftliches Zentrum) und das ZSU (Zentrum Schule Umwelt) - mit ähnlichen Personalproblemen zu kämpfen. Es handelt sich um eine grundsätzliche Spar-Misere. „In der Vergangenheit gab es die gute Praxis Lehrerinnen und Lehrer, die aus gesundheitlichen Gründen aufgrund eines personalärztlichen Gutachtens nicht mehr an ihrem bisherigen Arbeitsplatz in der Schule ihren Dienst leisten konnten, die Möglichkeit zu bieten, an anderen Arbeitsplätzen u. a. in außerschulischen Lernorten einer adäquaten Tätigkeit dauerhaft nachzugehen. Dann könnte das Versprechen aus dem Koalitionsvertrag, den Schulen die Möglichkeit zu geben ‚mehr außerschulische Lernorte in das Ganztagsangebot einzubeziehen‘, mit pädagogischen Fachkräften umgesetzt werden.“, stellt Anja Bensinger-Stolze fest.
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