Fragen der Bildungsgerechtigkeit begleiten und beschäftigen mich schon seit meiner eigenen Schulzeit. Umso mehr weiß ich es zu schätzen, dass ich seit 2020 in der Hamburgischen Bürgerschaft die Schulpolitik unserer Stadt mitgestalten darf. Was mir dabei seitdem am meisten hilft, Abwägungen vorzunehmen und Entscheidungen zu treffen, ist meine tägliche Arbeit als Lehrer an einer Hamburger Stadtteilschule seit 2014. Dort bin ich neben meinem Abgeordnetenmandat in Teilzeit (72 Prozent) tätig und bin Tutor einer 8. Klasse. Neben meinem Unterricht bestimmen die Organisation und Durchführung von Projektwochen, Lernentwicklungsgesprächen (LEGs), Klassenkonferenzen nach § 49 HmbSG, Konflikte mit und zwischen Schüler*innen, Gespräche mit außerschulischen Kooperationspartner*innen und die Folgen des hohen Krankenstandes an Schulen meinen Alltag ebenso wie den der meisten Leser*innen. Dazu kommen große Dauerthemen wie gelingende Inklusion, die Beschulung Geflüchteter und die Folgen der Pandemie. Die Beiträge vieler Kolleg*innen in der letzten Ausgabe der hlz machen deutlich, wie sehr Verwaltungs- und Organisationsaufgaben neben all den pädagogischen und individuellen Herausforderungen unseren Berufsalltag prägen und belasten. All dies erlebe auch ich, und um es vorweg zu nehmen: Da müssen wir ran, das muss eine der zentralen Aufgaben der nächsten Jahre sein! Zum einen ist dies wichtig mit Blick auf die psychische Belastung und Gesundheit aller Kolleg*innen. Zum anderen muss uns aber auch klar sein, dass wir den Lehrkräftemangel nur dann ansatzweise in den Griff kriegen können, wenn die Arbeitsbedingungen an Schulen dauerhaft so sind, dass Nachwuchskräfte sich für diesen Beruf entscheiden.
[…]
Der vollständige Beitrag findet sich in der hlz 1-2/2023, S. 24 f.