Die GEW warnt, den Schulstoff in Rekordzeit durchzupeitschen und so Lehrerschaft und Schülerinnen und Schüler zu stressen. Das Augenmerk soll auf das Lernen und das Auffangen nach der Coronakrise gelegt werden.
Angesichts der Coronapandemie hat die GEW vor einer Überforderung von Schülerinnen und Schülern beim Aufholen von Lernstoff gewarnt. Es bringe nichts, „möglichst alle Klausuren und Klassenarbeiten mit Noten durchzupeitschen und dafür ,Stoff‘ in Rekordzeit in die Köpfe zu bringen“, sagte GEW-Vorstandsmitglied Ilka Hoffmann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Das würde Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler stressen, „ohne dass wahrscheinlich nachhaltig Kompetenzen und Wissen gefördert werden“. Jetzt gelte es, Druck rauszunehmen: „Wir sind dafür, das Augenmerk auf das Lernen und das Auffangen nach der Krise zu legen“, so die Schulexpertin.
Individuell nach Problemen schauen
Die Schülerinnen und Schüler seien sehr unterschiedlich durch die Krise gekommen. Deshalb müsse auch individuell geschaut werden, wo Probleme liegen. Einige hätten durch die Pandemie psychische Probleme bekommen. Teilweise falle es ihnen schwer, sich auf schulische Arbeiten zu konzentrieren. Manche hätten auch große Lernrückstände.
Die Vorsitzende der GEW, Marlis Tepe, hat sich unterdessen gegen eine Corona-Impfpflicht für Lehrerinnen und Lehrer ausgesprochen. „Wir halten viel davon, ein Impfangebot für alle Lehrerinnen und Lehrer zu machen“, sagte Tepe am Donnerstag im ZDF. Eine Impfpflicht lehne sie jedoch ab. Es sei auch gut verständlich, dass für Kinder in den Schulen keine Impfpflicht vorgesehen werde.
Kindern und Jugendlichen solle aber ebenfalls „so bald wie möglich ein Impfangebot“ gemacht werden, so GEW-Schulexpertin Hoffmann. Sie hätten viele Sozialkontakte, auch könnten Abstände an Schulen schlecht eingehalten werden.
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) lehnt eine Corona-Impflicht für Schulen und Kitas analog zur Impfpflicht gegen Masern ab und setzt auf Freiwilligkeit, sobald dies möglich ist. „Ich gehe davon aus, dass dies noch im Sommer der Fall sein wird“, sagte Lambrecht dem RND.
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