Die GEW Hamburg wünscht allen Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern einen guten Schuljahresbeginn 2018/19 und erwartet von der Schulbehörde, bei drei wichtigen Themen voranzukommen und Verbesserungen für die Lehrkräfte umzusetzen.
Seit 2015 verstärkt die GEW Hamburg ihre Forderung nach A13 Z bzw. E13 für alle Grund‐ und Mittelstufenlehrkräfte! Auf den Hamburger Gewerkschaftstagen 2015, 2016 und 2017 haben wir immer wieder zu diesem Thema informiert, diskutiert und entsprechende Beschlüsse gefasst. Seit dem 13.02.18 liegt uns ein Rechtsgutachten von Prof. Brinktrine aus Würzburg vor, das eindeutig besagt, dass die Besoldungspraxis mit der schlechteren Bezahlung von Grund‐ und Mittelstufenlehrkräften in Hamburg verfassungswidrig ist.
„Unsere Forderung nach A13Z / E13 für alle beamteten und angestellten Grund‐ und Mittelstufenlehrkräfte und damit die Forderung nach gleichem Lohn für gleichwertige Arbeit ist nichts weiter als berechtigt und gerecht. Wir haben die BSB zu Verhandlungen und Gesprächen aufgefordert, ohne bisher konkrete Zusagen zu erhalten. Daher haben wir – unterstützt durch unseren gewerkschaftlichen Rechtsschutz – den Klageweg beschritten, auch wenn wir weiter auf eine politische Lösung hoffen“, so Anja Bensinger‐ Stolze, Vorsitzende der GEW Hamburg.
Die Einführung der Ganztagsschule, der Inklusion und vieler anderer neuer Aufgaben geht einher mit der durch die Behörde geforderten Kooperation aller an Schule Beschäftigten.
„Daher fordern wir im Sinne der Kolleginnen und Kollegen eine Erhöhung der bezahlten Kooperationszeiten für Konferenzen, Teambesprechungen und weitere Kooperationstätigkeiten, also eine Erhöhung der A‐Zeiten. Diese Kooperationszeiten sind in der Lehrerarbeitszeitverordnung nicht ausreichend zu finden. Zudem fordern wir die Zuweisung der notwendigen Schulleitungsfunktionszeiten unabhängig von den Funktionszeiten der Lehrerarbeitszeitverordnung. Diese Maßnahme wird die Schulleitungen in ihrer Tätigkeit gute und Kollegiums freundliche Schule zu organisieren, entlasten. Außerdem wird es sich positiv auf die Kollegien auswirken, die die Funktionszeiten dringend benötigen, um Schule mit zu organisieren und zu gestalten“, so Bensinger‐Stolze.
Hamburg hat in den vergangenen Jahren verschlafen, ausreichend Lehrkräfte auszubilden, um die Unterrichtsversorgung trotz der Pensionierungswelle und gleichzeitig steigenden Schülerzahlen sicher zu stellen. Lange Zeit hielt sich die Behörde bedeckt, wenn es um den Lehrkräftemangel in Hamburg ging. Nun ist der Mangel nicht mehr zu leugnen. Eine wesentliche Erhöhung der Ausbildungsplatzkapazitäten sowie eine Steigerung der Attraktivität des Berufes muss endlich angegangen werden.
„Die Attraktivität von Ausbildung und Beruf muss gesteigert werden. Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst sollen nicht in erster Linie bedarfsdeckend Unterricht machen, sondern gut ausgebildet werden. Dies bedarf u. a. einer guten Begleitung in der Schule und am Landesinstitut (LI). Deshalb sind auch dort die Kapazitäten für Ausbildung deutlich aufzustocken. Eine bessere Bezahlung der Grund- und Mittelstufenlehrkräfte, sowie eine an die Realität angepasste Arbeitszeitberechnung sind wichtige Schritte zur Steigerung der Attraktivität!“, kommentiert Anja Bensinger‐Stolze.
© Foto: S. Hofschläger by pixelio.de
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