Die GEW begrüßt die Ankündigung der Schulbehörde, die Zahl der Referendarplätze erneut schrittweise von derzeit 685 um 201 Ausbildungsplätze zu erhöhen. Bereits vor einigen Monaten wurde verkündet, die Ausbildungsplätze von 550 um 135 zu erhöhen und den Haushalt hierfür entsprechend aufzustocken.
Dies ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Die Aufstockung der Ausbildungsplätze allein reicht jedoch nicht aus. Statt Flickschusterei zu betreiben und alle paar Monate nachzulegen sollte die Schulbehörde die Attraktivität des Berufs steigern. Das ist die nachhaltigste Form, den Lehrkräftemangel zu beheben.
Hamburg hat in den vergangenen Jahren verschlafen, ausreichend Lehrkräfte auszubilden, um die Unterrichtsversorgung trotz der Pensionierungswelle und gleichzeitig steigenden Schülerzahlen sicher zu stellen! Ganz besonders betroffen sind die Schulen, die in sozial schwachen Stadtteilen liegen oder aus anderen Gründen als nicht attraktiv eingeschätzt werden.
Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst sollen nicht in erster Linie bedarfsdeckend Unterricht machen, sondern gut ausgebildet werden. Dies bedarf u. a. einer guten Begleitung in der Schule und am Landesinstitut (LI). Deshalb sind auch dort die Kapazitäten für Ausbildung deutlich aufzustocken.
Auch eine angemessene Bezahlung steigert die Attraktivität des Lehrerberufs. Wir fordern für alle Lehrämter eine Eingangsbesoldung nach A13 bzw. E13. Es ist ein Anachronismus, dass Grundschul- und Sek I‐Kolleginnen und -kollegen bis heute schlechter bezahlt werden als Lehrkräfte an anderen Schulformen. Darüber hinaus fordern wir Entlastungen für die Lehrkräfte und haben hierzu verschiedene Vorschläge vorgelegt. Nur so kann die Attraktivität des Berufs gesteigert und mehr junge Menschen als bisher als Pädagoginnen und Pädagogen gewonnen werden.