Die Schulen sind schlecht auf digitalen Unterricht aus der Ferne vorbereitet – das zeigt sich durch die Corona-Krise. Lehrerinnen und Lehrer arbeiten unter schweren Bedingungen und brauchen Unterstützung.
Lehrerinnen und Lehrer versuchen zur Zeit unter schwierigen Bedingungen, den Kindern und Jugendlichen Lernmöglichkeiten für die Zeit der Schulschließungen zu bieten. Alle verfügbaren Mittel von Wochenplänen über digitale Plattformen und E-Mails werden genutzt. Dass es auch Grenzen gibt, erklärt GEW-Schulexpertin Ilka Hoffmann: „Ein Großteil der Lehrkräfte hat keine eigene Dienstmailadresse oder dienstliche Endgeräte.“ Zudem hätten nicht alle Schulen Zugriff auf Cloudsysteme und wenn doch, stießen diese an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. „Die Schulen sind denkbar schlecht auf Fernunterricht vorbereitet“, sagte Hoffmann.
Auch der Gesundheitsschutz der Lehrkräfte, von denen auch viele zur Risikogruppe der Älteren gehören, mahnte die GEW-Schulexpertin an: „In einer Zeit, in der über Ausgangssperren zur Eindämmung der Verbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 nachgedacht wird, ist eine generelle Präsenzpflicht von Lehrkräften an Schulen unsinnig und fahrlässig. Deshalb lehnt die GEW diese ab!“ Es müsse alles getan werden, Lehrkräften Unterstützung bei der Verbreitung und Vorbereitung von Lernmaterialien von Zuhause aus zu bieten.
Die Coronakrise ist eine sehr große Herausforderung für die Familien. Die Kinder und Jugendlichen sind auf die Unterstützung der Eltern angewiesen, die den Rahmen für das regelmäßige Lernen bieten müssen. Hoffmann machte auf die Gefahren aufmerksam: „Kinder und Jugendliche, deren Eltern aufgrund beengter Wohnverhältnisse und ungünstiger sozioökonomischer Lagen keine angemessene Unterstützung bieten können, werden weiter abgehängt. Wie können diese Kinder und Jugendlichen besser unterstützt werden? Was brauchen wir nach der Coronakrise, um diese Gruppe besser in den Schulen zu fördern?“ Auf diese Fragen müssen Antworten gefunden werden.
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