Der Bildungsclub, ein überparteiliches Diskussionsforum, an dem auch die GEW beteiligt ist, hat auf seiner letzten Sitzung am 22. Januar 2020 folgenden Appell beschlossen:
1. Schafft endlich das Abschulen ab!
2. Beteiligt alle Schulen an der Inklusion!
Wer immer den nächsten Senat bildet:
Nutzt die Koalitionsverhandlungen, um diese beiden Punkte als Mindestanforderungen für eine Bildungspolitik der zwanziger Jahre dieses Jahrhunderts durchzusetzen.
Begründung:
zu 1) Das Abschulen ist für die betroffenen Kinder und Jugendlichen äußerst demütigend. Laut der vielbeachteten Hattie-Studie ist der Schulwechsel eine der schädlichsten Maßnahmen für das Lernen von Kindern und Jugendlichen. Das Gegenargument, die Eltern hätten ihre Kinder gar nicht erst aufs Gymnasium schicken dürfen, hilft ihnen nicht weiter. Zudem haben die Eltern das Recht, die Schulform selbst zu wählen, so sieht es das Elternwahlrecht in Hamburg vor. Dieses Recht muss von den Schulen – auch nach Klasse 5 – respektiert werden. Alle Schulen müssen lernen, mit den Kindern und Jugendlichen, die auf ihre Schule kommen, respektvoll umzugehen. Dafür müssen entsprechende Ressourcen bereitgestellt werden.
zu 2) Die Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit einer Behinderung wird bisher im Wesentlichen ab Klasse 5 von den Stadtteilschulen übernommen. Stadtteilschulen haben zumeist einen niedrigen Sozialindex. Das heißt: Die große Aufgabe der Inklusion wird einseitig den Kindern und Jugendlichen aus der unteren Hälfte der Gesellschaft aufgetragen. Das ist ungerecht. Inklusion ist die Aufgabe der ganzen Gesellschaft und aller Schulen. Alle Schulen müssen lernen, die Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit einer Behinderung zu meistern. Dafür müssen entsprechende Ressourcen bereitgestellt werden.
Erläuterung zum Bildungsclub: Der Bildungsclub ist ein überparteiliches Diskussionsforum. An der Sitzung vom 22. Januar 2020 nahmen 27 Personen teil, darunter Mitglieder der Arbeitsgemeinschaften für Bildung der SPD, der Grünen und der LINKEN, Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, Elternvertreter und (ehemalige) Stadtteilschulleitungen.
Für Rücksprachen wenden Sie sich bitte an Sigrid Strauß
0179 / 6721868
Klaus Bullan
0176 / 53960540