Im Schuljahr 2024/25 wurden in Hamburgs Schulen bereits 1005 neue Lehrkräfte eingestellt – ein Rekordwert. 693 Lehrkräfte kamen bereits zu Beginn des ersten Halbjahres, 312 weitere zum Start des zweiten Halbjahres. Schulsenatorin Ksenija Bekeris betonte, dass diese Zahlen „die Attraktivität Hamburgs als Arbeitgeber für Lehrkräfte“ unterstreichen. Sie verwies darauf, dass Hamburgs Schulen und das hiesige Schulsystem „offensichtlich sehr attraktiv für Lehrkräfte“ seien.
GEW Hamburg widerspricht der Darstellung
Die GEW Hamburg weist jedoch darauf hin, dass diese Rekordeinstellungen nicht die wahre Lage widerspiegeln. Zwar liege Hamburg im bundesweiten Vergleich gut da, doch dies sei nicht auf die Bildungspolitik und Arbeitsbedingungen in Hamburg zurückzuführen. Vielmehr sei es die Attraktivität der Stadt selbst, die Hamburg als Arbeitgeber für Lehrkräfte begünstige.
Die GEW warnt daher weiterhin vor dem fortbestehenden Personalmangel in den Schulen. Auch wenn in diesem Jahr viele Stellen besetzt werden konnten, bedeutet das nicht, dass der Bedarf gedeckt ist. Besonders an Grundschulen in sozial benachteiligten Stadtteilen, in den MINT-Fächern und bei Leitungsstellen wird weiterhin dringend Personal benötigt.
Offene Stellen trotz Rekordzahlen
Die Schulbehörde selbst bestätigt diese Lücken. In ihrer Stellungnahme heißt es: „Einige Schulen haben weiterhin Schwierigkeiten, ihren Personalbedarf vollständig zu decken.“ Besonders in Mangelfächern wie den MINT-Bereichen gebe es auch in Hamburg nach wie vor einen erheblichen Engpass.
Fazit: Die Herausforderungen bleiben bestehen
Trotz der positiven Zahlen bei den Neueinstellungen bleibt also festzuhalten: Der Personalmangel an Hamburger Schulen ist nach wie vor ein großes Thema. Selbst die Rekordeinstellungen der letzten Monate können nicht darüber hinwegtäuschen, dass weiterhin dringender Handlungsbedarf besteht – besonders in sozial benachteiligten Stadtteilen und in Schlüsselbereichen wie den MINT-Fächern.
„Dem Lehr- und Fachkräftemangel entgegentreten!“
Mit einem 15-Punkte Programm setzt sich die GEW weiterhin offensiv für ein hamburgweites Konzept ein, um dem Fach- und Lehrkräftemangel in den Bildungseinrichtungen entgegenzutreten. An erster Stelle steht hierbei die Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie der Arbeits- und Gesundheitsschutz für die Beschäftigten, um die Arbeit vor Ort zu verbessern und attraktiver zu machen.
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