Alain Resnais’ 1955 in Auschwitz gedrehter und mit Archivmaterial ergänzter Film ließ keinen Zweifel daran, dass, trotz des Schweigens der Deutschen, die Todeslager, die Täter und deren Opfer nicht vergessen waren. Um einen internationalen Aufschrei und den bundesdeutschen Schock zu vermeiden, ließ die Bundesregierung den Film 1956 aus dem Programm der Filmfestspiele in Cannes entfernen – der Film behindere die Aussöhnung zwischen Deutschen und Franzosen. Weltweite Proteste führten aber dazu, dass »Nacht und Nebel« in der Bundesrepublik gezeigt wurde – allerdings nicht in den für alle zugänglichen Kinos, sondern nur auf Antrag von politischen und konfessionellen Gruppen in geschlossenen Veranstaltungen. Das jugendliche Publikum dieser von Geheimnis und Verbot umwitterten Vorführungen wurde später zu einer der Keimzellen der 1968er Bewegung.
// Filmausschnitte aus: »Nacht und Nebel«.
Hannes Heer // Geboren 1941, Historiker, Publizist, Ausstellungsmacher. Lebt in Hamburg.
Moderation: Pastor i. R. Ulrich Hentschel
Karten: Telefon 040 - 41 320 320 von 15 - 22 Uhr,
Preis: 10 Euro, ermäßigt: 8,50 Euro
Allende-Platz 3 / Grindelhof, 20146 Hamburg
www.abaton.de, Reservierungen ab fünf Tage vorher.
Veranstalter: Abaton und Hannes Heer
Kooperationspartner
• GEW Hamburg
• Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft Hamburg e. V.
• Evangelische Akademie der Nordkirche
• Institut für die Geschichte der deutschen Juden
• Körber-Stiftung
• KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Weitere Infos finden sich unter http://www.gew-hamburg.de/themen/gew/veranstaltungsreihe-der-skandal-als-vorlauter-bote