Angesichts der Entscheidung, Kitas in der Corona-Pandemie weiter offen zu lassen, mahnt die GEW bessere Maßnahmen zum Gesundheitsschutz an. Angesichts der steigenden Infektionszahlen darf es ein „Weiter so!“ nicht geben. Wenn Kitas höchste Priorität aus sozialen Gründen haben sollen, müssen Erzieherinnen und Erzieher besonders geschützt werden. Die Beschäftigten setzen ihre Gesundheit ein, um dieses Ziel zu erreichen.
Kinder- und Jugendhilfe
Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat eine Qualitätsoffensive für die Kitas angemahnt. „Nach dem quantitativen Ausbau der Frühkindlichen Bildung muss jetzt ein Qualitätsschub folgen. Der Fachkräftemangel in den Kitas führt zu Qualitätsverlusten des Angebots der Einrichtungen. Diese Entwicklung müssen wir unbedingt stoppen!
Im Auftrag der Bundesregierung starten das Deutsche Jugendinistitut und das Robert-Koch-Institut eine groß angelegte Studie zur Auswirkung der Coronapandemie an Kitas. Die GEW unterstützt die Corona-Kita-Studie und ruft zur Teilnahme auf.
Die GEW kritisiert die Umsetzung der Handlungsempfehlungen im Umgang mit dem Corona-Virus für Kindertageseinrichtungen – Fassung 3 der BASFI vom 23.07.2020.
Anhand folgender ausgewählter Punkte, entsprechend der gewählten Reihenfolge in den Handlungsempfehlungen, zeigen wir auf, dass es nicht ausreicht Papiere zu erstellen um die Beschäftigten vor einer Infektion mit dem Corona-Virus zu schützen und eine funktionierende Kindertagesbetreuung zu gewährleisten.
Kaum ist die Gesundheitssenatorin nicht mehr an Bord, wird der Gesundheitsschutz der Kita-Beschäftigten aufgegeben. Zuständig ist zukünftig die Sozialsenatorin, die sich aus nicht nachvollziehbaren Gründen von dem Kita-Öffnungskonzept des Bundesministerium entfernt, dass sie selber mitverantwortlich erarbeitet hatte. Ein ausgewogenes Konzept, dass ab dem 30. April in Kraft trat und in der Hamburger Umsetzung vorsah in Drei-Wochen-Schritten, die Kitas bis Ende der Hamburger Schulferien wieder in den Regelbetrieb zu führen. Am 29.
Bildungspolitisch ist der Schritt auch aus Sicht der GEW verständlich. Die Sozialbehörde öffnet die Kitas wieder zum „eingeschränkten Normalbetrieb“: Ab dem 18. Juni können wieder alle Kinder, unabhängig vom Alter oder ihrer Gruppe, in Hamburgs Kitas betreut werden. Um eine sichere Betreuung für alle Kinder zu ermöglichen, kann dabei eine eingeschränkte Betreuungszeit vereinbart werden. Mindestens 20 Stunden an drei Tagen werden verlässlich für jedes Kind angeboten.
Die Kita-Schließungen verändern das Verhältnis zwischen Trägern und Beschäftigten. Diese stecken im Zwiespalt zwischen größtmöglichen Öffnungen für die Kinder und deren Familien – und dem Gesundheitsschutz der Erzieherinnen und Erzieher.
08.06.2020 - Sven Heitkamp, freier Journalist
Nach seinen drei Gutachten zu Schulen hat der Arbeitsrechtler Wolfhard Kohte im Auftrag der GEW eine Expertise zum Arbeits- und Gesundheitsschutz bei der schrittweisen Öffnung von Kitas erstellt. Diese konzentriert sich auf das Thema Risikogruppen.
Die GEW begrüßt das umsichtige Vorgehen der Senatorin Melanie Leonhard. In verantwortbaren Schritten, immer mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen und unter Einbindung der Expert*innen vor Ort können nun mehr Kinder in die Kitas zurückkommen. Neben den Kindern, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten, war es Kindern mit besonderem pädagogischem Bedarf und ab 22. April hinzukommend auch Kindern von Alleinerziehenden schon ermöglicht, ihre Kita wieder zu besuchen. Ab dem 18.
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat die Länder aufgefordert, konkrete Daten für die weiteren Schritte der Kitaöffnungen zu nennen. Die GEW warnt vor voreiligen Aktionen.
Frankfurt a.M. – Die GEW mahnt an, dass es vor einer weiteren Öffnung der Kitas verbindliche Gespräche zwischen Trägern, Kitaleitungen und Kommunen geben müsse, wie die nächsten Schritte vor Ort umgesetzt werden können. „Um sich vorzubereiten, müssen Kitas wissen, ab wann sie mit wie vielen Kindern rechnen können.
Frankfurt a.M. - Die GEW begrüßt, dass die Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) bei ihren Beschlüssen auch die Bedürfnisse von Kindern und Familien in den Blick nimmt. Gleichzeitig warnt die Bildungsgewerkschaft jedoch vor einer zu schnellen Öffnung der Kitas. Sie sieht nun Länder, Kommunen und Eltern in der Verantwortung.