Wieso sind Bankenrettung und Autokonzerne mehr wert als Kinder? Der reale Personalschlüssel in den Kitas ist noch viel schlechter, als in der Bertelsmann-Studie beschrieben. Wegen der langen Öffnungszeiten braucht es mehr als eine ErzieherIn pro Tag. Ausfallzeiten (Urlaub, Fortbildung usw.) müssen ausgeglichen werden. Die Arbeit macht sich nicht von allein, sie muss wie in der Schule vor- und nachbreitet werden. Gebraucht wird ein realer Personalschlüssel von 1:4 für die Krippe und 1:7 für 3-6 Jährige und keine leeren Versprechungen des rot-grünen Senats.
Im Kita-Netzwerk heißt der Slogan „Mehr als satt und sauber!“ Jetzt hat Herr Heißner von der CDU diesen Slogan als offensichtliches Wahlkampfmanöver aufgegriffen. Das ist fadenscheinig, weil die CDU in ihrer Regierungszeit durch die Kürzungen nicht mal mehr satt und sauber garantieren konnte oder wollte.
Besserer Personalschlüssel heißt, mehr pädagogische Fachkräfte werden gebraucht. Dafür bedarf es einer angemessenen Bezahlung, zufriedenstellender Arbeitsbedingungen und somit einer langfristigen Perspektive für das Arbeitsleben. So könnten die Menschen, die die pädagogischen Ausbildungen machen, dazu bewegt werden in den Berufen auch zu arbeiten. Darüber hinaus müssten die Ausbildungszahlen erhöht werden.
Die GEW Hamburg und Die Offene Liste im Betriebsrat der Elbkinder unterstützen die Forderungen des Kita-Netzwerks für eine verbindliche Verbesserung des realen Personalschlüssels, einschließlich der Berücksichtigung der Ausfallzeiten, und beteiligen sich aktiv an den Aktionen des Netzwerks dazu.
Sabine Lafrentz, GEW HH, Landesvorstand und Mitglied in Der Offenen Liste im Betriebsrat der Elbkinder