Die Gewerkschaften verhandeln aktuell mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände über die Weiterentwicklung der Sonderregelungen und der Tätigkeitsmerkmale für den Sozial- und Erziehungsdienst im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, rief die GEW ihre Mitglieder im Geltungsbereich am 13. Mai zu einem ganztägigen Warnstreik auf.
Um 9 Uhr versammelten sich die gut 2.500 Streikenden auf dem Gänsemarkt. Um 10:30 startete ein Demozug zum DGB-Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof.
„‘Wir sind die Profis‘ ist der Slogan der GEW-Kampagne zur Tarifrunde Sozial- und Erziehungsdienst. Und ihr seid Profis! Ihr macht einen klasse Job! Das soll und muss sich aber auch in euren Arbeitsbedingungen und eurem Geldbeutel zeigen. Deshalb haben die Gewerkschaften die Arbeitgeber zu Verhandlungen aufgefordert – wir wollen bessere tarifliche Regelungen für euch! Damit eure anspruchsvolle und wertvolle Arbeit richtig gewürdigt wird statt nur lobender Worte. Damit euer Beruf finanziell aufgewertet wird. Damit ihr bessere Arbeitsbedingungen habt. Damit ihr mehr Zeit für Qualität in der pädagogischen Arbeit habt, statt euch um die bloße Betreuung zu kümmern. Und weil es viel zu verbessern gibt, gibt es auch viele Forderungen. Deshalb sind wir heute gemeinsam hier – um allen und ganz besonders den Arbeitgebern zu zeigen: Ihr seid Profis – eine angemessene Aufwertung ist längst überfällig!“, so Jens Kastner, Kita-Experte der GEW Hamburg.
Die Streikbeteiligung ist als deutliches Signal an die Arbeitgeberverbände zu verstehen: Noch ist es nur ein Warnstreik, aber ohne Ergebnis droht ein Erzwingungsstreik zur Durchsetzung der Forderungen.
Hintergrund
Die Gewerkschaften verhandeln seit dem 25. Februar 2022 mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) über die Weiterentwicklung der Sonderregelungen und der Tätigkeitsmerkmale für den Sozial- und Erziehungsdienst im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). Die dritte Verhandlungsrunde findet am 16. und 17. Mai statt. Die Gewerkschaften fordern u.a.:
- Verbesserte Eingruppierung der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst
- Anpassung der Stufenlaufzeiten an die allgemeinen Regelungen und Öffnung der Stufen 5 und 6 für alle Entgeltgruppen im Sozial- und Erziehungsdienst
Video: Tim Hansen