Mit über 50 engagierten Teilnehmenden war unsere Veranstaltung zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ein voller Erfolg. Im Mittelpunkt stand die Frage: Wie kann nachhaltiges Denken und Handeln – insbesondere im Bereich Ernährung – konkret in den Kita-Alltag integriert werden?
Varsenik Vardanyan von der GEW Hamburg eröffnete die Veranstaltung mit einem klaren Appell: „Ernährung ist weit mehr als reine Nahrungsaufnahme – sie ist Gesundheitsvorsorge, Teilhabe und auch ein Stück soziale Gerechtigkeit. In Kitas und Schulen legen wir die Grundlagen dafür, dass Kinder lernen, gesund, nachhaltig und selbstbestimmt zu leben.“
In einer interaktiven Workshop-Phase konnten die Teilnehmenden an drei abwechslungsreichen Stationen aktiv mitwirken:
A) Hintergrundwissen für die Praxis:
Hier wurde praxisnahes Wissen rund um Nachhaltigkeit anschaulich und erlebbar vermittelt – ein motivierender Einstieg für die Arbeit vor Ort.
B) BNE in der Praxis planen – mit dem Nachhaltigkeitsviereck:
Die Teilnehmenden erarbeiteten konkrete Planungsansätze, wie das Nachhaltigkeitsviereck als Werkzeug genutzt werden kann, um BNE gezielt in der Kita umzusetzen.
C) Die Kita als Lernort nachhaltiger Entwicklung – Praxisimpulse rund um Ernährung:
Kreative und alltagsnahe Anregungen zeigten, wie Essen nicht nur gesund und nachhaltig, sondern auch zum Bildungserlebnis für Kinder werden kann.
Zur thematischen Einführung hielt Dr. Dirka Grießhaber (Save our Future) einen inspirierenden Impulsvortrag mit Fokus auf BNE und Ernährung – eine gelungene Einstimmung auf die Workshop-Arbeit.
Ein weiteres Highlight war der „Markt der Möglichkeiten“, der in den Pausen und zwischendurch Raum für Austausch, Inspiration und Vernetzung bot.
Großes Interesse galt dem Stand der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), vertreten durch Dr. Petra Schulze-Lohmann. Sie stellte die neuen Qualitätsstandards für die Kita-Verpflegung vor und stand für zahlreiche Fragen zur Verfügung – besonders das Thema „Wie gesund ist Hafermilch wirklich?“ sorgte für angeregte Diskussionen. Ihre Präsentation der überarbeiteten Ernährungspyramide stieß letztes Jahr auf viel Kritik. Sie bot uns einen hilfreichen Einblick und deckte Vorurteile auf.
Ein besonderer Praxisblick kam von Karen Bindernagel und Lea Wollstadt, die über ihren beeindruckenden Weg berichteten: In ihren 80 Kitas wird mittlerweile ausschließlich vegetarisch und biologisch angeboten – trotz vieler Herausforderungen ein starkes Beispiel für gelebte Nachhaltigkeit.
Auch Ilka Budde (Lehrerin an der FSP2) und Tobi Hechler (ehrenamtlich aktiv bei der GEW und noch in der Ausbildung) bereicherten die Veranstaltung mit Einblicken aus der Fachschule. Sie zeigten eindrucksvoll, wie viel dort bereits im Bereich BNE passiert – und wie zentral eine gute Kommunikation im Team ist, um Nachhaltigkeit dauerhaft im Alltag zu verankern.
Zum Abschluss danken wir allen Teilnehmenden herzlich für ihr großes Interesse, ihre spannenden Fragen und ihre aktive Beteiligung an den Workshops. Ein herzlicher Dank gilt auch unserer wundervollen Moderatorin Annette Nordhoff, die mit viel Gespür, Klarheit und Herzlichkeit durch den Fachtag geführt hat.
Die GEW Hamburg positionierte sich mit einem klaren Kommentar: „Wir kämpfen für eine krankheitssichere, allergen-sensible und inklusive Verpflegung in Kitas und Schulen. Empfehlungen reichen nicht – es braucht verbindliche Vorgaben, Schulungen, mehr Personal und angemessene räumliche Bedingungen für ein würdevolles gemeinsames Essen.“
Ein zentrales Fazit des Tages: Alle Kinder haben das Recht auf gesunde Ernährung – sicher und ohne Ausgrenzung.
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Foto: Jamil Jalla (v.l.n.r.: Fachlehrer Georg Schröder, Varsenik Vardanyan, Moderatorin: Annette Nordhoff, Fachberatung Kita: Karen Bindernagel, DGE: Dr. Petra Schulze-Lohmann)