Wissenschaftler*innen schlagen Alarm und fordern die Politik zum schnellen Handeln auf – ein offener Brief vom September 2024. Das System der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE) in Deutschland ist stark belastet und steht kurz vor dem Kollaps.
Ein Kind weint und niemand sieht es. Die Arbeitsbelastung von pädagogischen Fachkräften in Kitas hat seit der Corona Pandemie stetig zugenommen (Colbasevici & Espenhorst 2024; Schieler 2022; Viernickel et al. 2017). Belastungen wie z.B. Zeitdruck, Personalmangel und ungünstige Arbeitsbedingungen gefährden das Wohlbefinden und die Gesundheit der Fachkräfte. Pädagogische Fachkräfte in Kitas gehören zu den Berufsgruppen mit den meisten Krankentagen, insbesondere wegen Erkrankungen der Psyche (Grobe & Braun 2021; Trauernicht et al. 2022). Nachgewiesen ist, dass sich die psychische Gesundheit von Fachkräften auf die psychische Gesundheit der Kinder und die Interaktionsqualität in den Gruppen auswirkt (Remsperger-Kehm & Boll 2021; Hamre & Pianta 2004). Die Kinder sind, u.a. aufgrund von Personalmangel und überfüllten Gruppen, häufig gestresst und zeigen Formen von Erschöpfung und Unwohlsein. Besonders negativ wirkt sich die Stressbelastung in den ersten drei Lebensjahren aus (Nanni et al. 2012).
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Die Initiator*innen:
PROF. DR. RAHEL DREYER, Professorin für Pädagogik und Entwicklungspsychologie der ersten Lebensjahre, Alice Salomon Hochschule Berlin
PROF. DR. JÖRG MAYWALD, Honorarprofessor für Kinderrechte und Kinderschutz, Fachhochschule Potsdam
PROF. DR. MED. MICHAEL SCHULTE-MARKWORT, Professor für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Medical School Hamburg
PROF. IVONNE ZILL-SAHM, Professorin für Erziehung und Bildung im frühen Kindesalter, Evangelische Hochschule Dresden
Der vollständige Artikel findet sich in der hlz 9-10/2024, S.22 f.
Foto: Jamil Jalla
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