Zur Bürgerschaftswahl hat die GEW wissenschaftspolitische Forderungen aufgestellt, die auf eine Verbesserung der Arbeits- und der Studienbedingungen zielen. Darüber hinaus wird eine erneute Reform des Hochschulgesetzes angemahnt. Auf einer Diskussionsveranstaltung am 19. Januar um 18 Uhr im Curio-Haus der GEW werden die wissenschaftspolitischen SprecherInnen der Bürgerschaftsparteien hierzu Stellung nehmen.
„Die Novelle des Hochschulgesetzes 2014 hat die Erwartung eines Bruchs mit der Politik der sogenannten unternehmerischen Hochschule nicht erfüllt. Die erforderliche Demokratisierung wurde verweigert. Die GEW wird sich deshalb dafür einsetzen, dass in einer erneuten Gesetzesnovelle die Leitungsstellen demokratisch von unten nach oben legitimiert werden, dass die Hochschulräte abgeschafft werden sowie, dass eine erweiterte gruppenparitätische Mitbestimmung auf allen Ebenen gesetzlich verankert wird“, so Fredrik Dehnerdt, stellvertretender Vorsitzender der GEW Hamburg.
Die Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen an den Hochschulen sind geprägt von Zeitverträgen mit immer kürzeren Vertragslaufzeiten, unsicheren Berufsperspektiven, mangelnder Ausstattung der Arbeitsplätze und einer zunehmenden Arbeitslast.
„Die GEW fordert die neue Hamburger Regierung auf, Mindeststandards für Beschäftigungsverhältnisse sicherzustellen: Wissenschaftlich Beschäftigten soll grundsätzlich eine Vollzeitbeschäftigung angeboten werden. Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nicht vorrangig zur Promotion oder als Post-Doc eingestellt sind, sollen in der Regel unbefristet beschäftigt werden. Bei allen Stellen soll ein den Anforderungen der Stelle angemessener Arbeitsplatz bereitgestellt werden. Das Lehrdeputat des wissenschaftlichen Personals ist wieder zu reduzieren“, kommentiert Dehnerdt.
Darüber hinaus ist eine Verbesserung der Studienbedingungen sowie ein Aus- statt Abbau der Studienplätze erforderlich.
„Die GEW fordert, den Masterabschluss zum Regelabschluss des Studiums zu machen, die Abschaffung der Verwaltungsgebühren von 50 Euro je Semester sowie die Streichung der Zwangsexmatrikulationsregelungen. Nicht hinnehmbar ist die angekündigte Reduzierung der Studienplätze und der Lehrveranstaltungen. In der angeblich wachsenden Stadt Hamburg schrumpft nun das Bildungsangebot“, so Dehnerdt abschließend.
Die Leitlinien für gute Bildungspolitik in Hamburg sind unter www.gew-hamburg.de zu finden.
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