Vor dem Hintergrund der wegen des Coronavirus geschlossenen Hochschulen fordert auch die GEW, dass Studierende keine Nachteile haben dürften. Die Gewerkschaft plädiert für eine Verlängerung von BAföG und Zeitverträgen.
Die GEW stellt sich hinter das von Lehrenden an Hochschulen in ganz Deutschland geforderte „Nichtsemester“. Nach Ansicht der Bildungsgewerkschaft darf das Sommersemester 2020 nicht verlorengegeben werden, aber auch nicht zählen. „Hochschulen, Lehrende und Studierende werden alles tun, um für einen geordneten Lehr-, Forschungs- und Studienbetrieb zu sorgen“, sagte der GEW-Hochschulexperte und Gewerkschaftsvize Andreas Keller am Montag in Frankfurt am Main. Niemand dürfe jedoch dafür bestraft werden, dass sie oder er in Folge der Coronakrise die erwarteten Leistungen nicht erbringen könne. „Das Semester darf daher nicht zählen: weder bei der Ausbildungsförderung noch bei befristeten Arbeitsverträgen.“
Behinderungen von Forschung, Lehre und Studium seien bereits absehbar: Lehrveranstaltungen, Forschungsreisen und Fachtagungen fänden nicht statt, Bibliotheken, Archive und Labore blieben geschlossen, Praktika, Jobs und Kinderbetreuungsangebote fielen weg. „Hinzu kommt, dass die Hochschulen nicht auf eine flächendeckende Umstellung ihrer Lehre auf ein Fernstudium eingestellt sind: Dafür sind weder die Lehrenden ausreichend qualifiziert noch gibt es eine dafür geeignete digitale Infrastruktur“, sagte Keller.
Bildquelle: GEW-Hauptvorstand