Warum die Erschöpfung aller Beteiligten in Hamburgs Stadtteilschulen ein strukturelles Problem ist und was man dagegen langfristig tun kann. Eine Analyse von Ivy May Müller, schulpolitische Sprecherin der GRÜNEN Bürgerschaftsfraktion.
Als ich mir die Lagebeschreibungen der vielen Menschen, die an den Stadtteilschulen unserer Stadt arbeiten, in der letzten hlz-Ausgabe (11- 12/2022) durchgelesen habe, war ich nicht überrascht. Vielmehr fühlte ich mich bestätigt. All diese Berichte beschreiben die Realität dieses Berufes ziemlich gut. Und das ist ein Problem. Denn diese Realität ist belastend, sie zehrt an den Menschen und sie zerfrisst viel Gutes. Ein Bericht ist mir besonders hängen geblieben: »Wer kann unter diesen Bedingungen noch durchhalten, diesen Job gut zu machen?« (hlz 11- 12/2022, 31ff.) Die Person beschreibt, was ich meine, wenn ich schreibe: ›Sie zerfrisst viel Gutes‹. Die massiven zusätzlichen Herausforderungen, die sich nicht im laufenden Unterrichtsbetrieb lösen lassen, sowie der schulische Alltag fordern jeden in der Schule arbeitenden Menschen massiv heraus. Und zwar oft so stark, dass diese – wie es eine weitere Person in ihrem Bericht gut beschreibt – zu einer kollektiven Erschöpfung führen. Die Frage, die sich dann jede*r irgendwann stellt, ist, was man höher priorisiert: Den Beruf gut zu machen – also jedem Kind eine gute Bildung zu ermöglichen, bei psychischen Belastungen zu helfen, Schüler*innen individuell zu unterstützen, kreative und forschende Lernprozesse anzustoßen – oder die eigene Gesundheit.
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Der vollständige Beitrag findet sich in der hlz 1-2/2023, S. 26 f.