Natürlich waren längst nicht alle 124 da, die damals vom Berufsverbot in Hamburg betroffen waren, aber es hatten sich doch einige Betroffene auf den Weg gemacht, um sich nach 45 Jahren, nachdem der erste Lehrer in Hamburg seinen Beruf nicht mehr ausüben durfte, weil sich nach Auffassung der damals Regierenden seine Gesinnung nicht mit der freiheitlich demokratischen Grundordnung vereinbaren ließ, über den Umgang mit diesem geschichtlichen Erbe auszutauschen. In einer sehr lebendigen Debatte über fünf Stunden erlebten die Betroffenen wie auch die übrigen Interessierten, nicht selten indirekt als Familienangehörige Betroffene oder aus dem damaligen Unterstützerkreis stammend, im prall gefüllten Veranstaltungsraum, was dieser vom damaligen Bundeskanzler Willi Brandt auf den Weg gebrachte Erlass angerichtet hat. Angerichtet - bezogen auf die jeweiligen Biografien der Betroffenen, angerichtet aber auch, was das gesellschaftliche Klima betraf. Was die Wirkung bezogen auf die unmittelbar Betroffenen anging, so reichte diese von wirklicher Zerstörung dessen, was landläufig mit bürgerlicher Existenz benannt wird, bis hin zur Entwicklung einer Persönlichkeit, die gestärkt daraus hervorging. Immer aber waren es starke biografische Einschnitte, die die Betroffenen aus der Bahn warfen bzw. auf einen zumeist erst steinigen Weg brachten.
[der vollständige Artikel findet sich in der hlz 11/2017]
Joachim Geffers
Foto: Joachim Geffers