Ganztagsschule: Von heißen Nudeln und heißen Nadeln

27. September 2013Von: PresseredaktionThema: Hamburg-Politik
GEW: Senator Rabe versteckt sich hinter Zahlen und Zynismus
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Eltern, Schulleiter und die Vertreter der Oppositionsparteien in der Bürgerschaft haben Senator Rabe in dieser Woche aufs Neue die unhaltbaren Zustände im Bereich der Ganztagsschulen versucht deutlich zu machen. Die Eltern des Gymnasiums Altona prangerten die unwürdigen Verhältnisse in der Nachmittagsbetreuung ihrer Kinder an, indem sie gestern gegen diese Art der „Verwahrung“ auf die Straße gingen. Senator Rabe nimmt diese Hinweise nicht ernst, er versucht sie immer wieder als Einzelfälle herunter zu spielen.

„In der Bürgerschaftssitzung am 25.9.13 hat Senator Rabe mit seiner Äußerung, man würde nur die ‚zu heißen Nudeln‘ kritisieren, einen derart zynischen Ton angeschlagen, dass sich Eltern, Schüler und Beschäftigte nur noch verhöhnt fühlen können“ , kommentiert Anja Bensinger-Stolze, GEW Vorsitzende in Hamburg.

„Statt sich der Kritik zu stellen, spricht der Senator von 1,7 Erzieherstellen, die pro Gruppe zur Verfügung stünden und verschweigt dabei den viel zu geringen Stundenumfang von 15 Wochenstunden, die solch eine ‚Erzieherstelle’ bietet, ergänzt Jens Kastner, Sprecher der GEW Fachgruppe Kinder- und Jugendhilfe.

„Die Umwandlung der Schulen in Ganztagsschulen ist zwar pädagogisch richtig, aber mit einer derart heißen Nadel gestrickt und so unzureichend ausgestattet, dass unzumutbare Betreuungs- und Bildungs-Bedingungen nicht die Ausnahme, sondern die Regel sind,“ so Bensinger-Stolze abschließend.

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