Im Koalitionsvertrag zwischen der SPD und den GRÜNEN wird zwar verbal ein Bekenntnis zur inklusiven Schule abgelegt, aber die längst durch Gutachten und weitere Diagnostikrunden verifizierten sonderpädagogischen Förderbedarfe in den Bereichen Lernen, Sprache oder soziale und emotionale Entwicklung werden nur unzureichend zur Verfügung gestellt. Statt der - auch nach den letzten Erhebungen der BSB – 350 Stellen für die Jahrgänge 0 – 10 sollen bis zum Jahr 2020 nur 120 Stellen dazu kommen. Außerdem ist zu befürchten, dass diese Stellen an anderer Stelle eingespart werden, denn von einem Nachtragshaushalt ist im Koalitionsvertrag nicht die Rede.
„Schade, die Chance Inklusion in Hamburg auf die richtigen Füße zu stellen, wird vertan, wenn diesem Koalitionsvertrag so zugestimmt wird“, so Anja Bensinger-Stolze, GEW-Vorsitzende Hamburgs. Der Titel des Koalitionsvertrages „Zusammen schaffen wir das moderne Hamburg“ ist irreführend. „ Zu einem modernen Hamburg muss es gehören, dass die in über 20 Jahren erprobten guten Integrationskonzepte an den Schulen in eine gelingende Inklusion münden. Dazu bedarf es ausreichender Stellen und nicht weitere Testerei und Prüferei, um den notwendigen Bedarf nach unten zu drücken!“
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