„Die Lehrer_innen brechen unter der Arbeitsbelastung zusammen!“ - Diese Worte hätten gut auf so manch deutscher Gewerkschaftsversammlung fallen können. Gesagt wurden sie jedoch im englischen Birmingham auf der jährlich über Ostern stattfinden Annual Conference, dem Gewerkschaftstag der englischen Lehrergewerkschaft NASUWT, von deren Generalsekretärin Chris Keates. Keates antwortete auf die Rede der britischen Bildungsministerin Nicky Morgan, die zuvor bemängelt hatte, dass die Gewerkschaften alles immer so negativ darstellen würden und dass sich mehr positive Kommentare wünsche. Angesichts der aktuellen Bildungspolitik der britischen Regierung fiel das jedoch schwer.
Von Karfreitag bis Ostermontag debattierten die etwa 1000 Delegierten und internationalen Gäste über Themen wie Arbeitsbelastung, Bezahlung der Lehrer_innen, Privatisierung und Finanzierung der Bildung. Dabei wurden nicht nur Anträge diskutiert, sondern es gab an Rande der Conference eine Reihe von kleineren Seminaren und Diskussionen zu Themen wie Geschlechtergerechtigkeit, Flexibilisierung der Arbeit, Menschenrechte, Armut, Neue Medien, etc.. Die GEW war durch Claudia Thiel und Frank Hasenbein vertreten, die u.a. einen Workshop zur Privatisierung von Bildung in Deutschland und Dänemark mit leiteten. Starkes Gewischt hatten auch internationale Themen, wie die Kampagne gegen die Inhaftierung des Lehrer_innengewerkschaftsvorsitzenden von Bahrein, Mahdi Abu Dheeb oder die Verleihung des International Solidarity Award an die kurdische Lehrer_innengewerkschaft Egiten Sen.
Foto: Claudia Thiel