Mit 7.000 Euro unterstützt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft / GEW Hamburg die Arbeitsgemeinschaft Neuengamme e.V. bei der Einrichtung einer würdigen Gedenkstätte am Ort des ehemaligen Außenlagers des KZ Neuengamme Wandsbek-Drägerwerke in der Ahrensburger Straße 162.
Die GEW Hamburg stellt seit 2008 aus ihrem Haushalt 10.000 Euro pro Jahr für einen Fonds zur Verfügung, der Projekte unterstützt, die sich gegen rassistische oder fremdenfeindliche Aktivitäten und für ein gleichberechtigtes, friedliches Miteinander der Menschen in Hamburg einsetzen. Aus dem Fonds wurden bisher unter anderem das Projekt ‚Schule ohne Rassismus’ (Landeskoordination Hamburg) und die Ausstellung "Jüdische ZwangsarbeiterInnen auf dem Heiligengeistfeld" (Willi Bredel Gesellschaft) gefördert.
„Die GEW setzt hiermit ein deutliches Zeichen gegen neonazistische Aktivitäten und Tendenzen“, so Klaus Bullan, Vorsitzender der GEW Hamburg. „Erst vor kurzem wurden die KZ-Gedenkstätte Neuengamme und die noch nicht eingeweihte Gedenkstätte in Wandsbek mit Hakenkreuzen beschmiert. Mit der finanziellen Zuwendung für dieses wichtige Erinnerungsprojekt will die GEW den Kampf gegen den Faschismus auch 65 Jahre nach der Befreiung stärken. Denn uns allen sollte klar sein, dass Demokratie kein Selbstgänger ist. Faschistische und rassistische Bestrebungen dürfen keinen Platz haben - weder in Hamburg noch anderswo.“
Die Gedenkstätte wird am 8. Mai 2010 um 15 Uhr in der Ahrensburger Straße 162 eingeweiht. Einige der heute hoch betagten, ehemaligen Insassinnen werden der Feier beiwohnen, unter ihnen Ludmilla Subowskaja (Jahrgang 1927), die als 15jährige von den Deutschen verschleppt wurde, unter anderem im KZ Neuengamme interniert war und heute auf der Krim (Ukraine) lebt.
Zum Hintergrund:
Die AG Neuengamme setzt sich im Zusammenhang mit der Gestaltung einer Gedenkstätte in Wandsbek für die Platzgestaltung und die Errichtung von Gedenktafeln ein. Gemeinsam mit SchülerInnen und Lehrkräften des Wandsbeker Charlotte-Paulsen-Gymnasiums wird die AG einen Wettbewerb für ein Mahnmal auf dem Gelände der neu zu schaffenden Gedenkstätte durchführen. Ausgehend vom Thema Frauen und Frauenarbeit in einem KZ werden die SchülerInnen unter Leitung des Kunstpädagogen Jörg Otto Meier in Einzel- bzw. Partnerarbeit aus verschiedenen Materialien Entwurfsmodelle für ein zukünftiges Mahnmal gestalten. Flankiert wird die Arbeit von einem Projekttag in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, einer Ortsbegehung des ehemaligen KZ-Außenlagers sowie einer unterrichtlichen Begleitung durch HistorikerInnen. Der Wettbewerb soll bis Juni 2010 abgeschlossen sein. Anschließend werden unter anderem ArchitektInnen und Fachleute der Bauabteilung des Bezirksamtes Wandsbek einen Entwurf für das Mahnmal auswählen.
Rückfragen: Dirk Mescher, Geschäftsführer der GEW Hamburg, 040 41 46 33-13
Als Kontakt für die Berichterstattung möchten wir Ihnen außerdem die Präsidentin der AG Neuengamme, Frau Ulrike Jensen empfehlen.