Das Jahr neigt sich dem Ende zu und dies ist eigentlich ein guter Zeitpunkt sich besinnlich zurückzulehnen und zurückzuschauen. Dieses fällt in diesen turbulenten Wochen nicht leicht. Am ersten Adventswochenende wurde ein Tarifabschluss erreicht, der für Hamburg nicht befriedigend sein kann. 2,8% mehr Geld ab 1.12.22 und eine abgabenfreie Einmalzahlung im März 22 von 1300,-€. Der Angriff auf die Arbeitsvorgänge (§12 des TVL) konnte zwar abgewehrt werden, weitere wichtige strukturelle Fragen wurden aber nicht angegangen. Mitten in der 4.Welle der Pandemie war es sinnvoll, einen Abschluss anzustreben, es bleibt aber ein bitterer. Die gerade in Hamburg dringenden Themen der angemessenen Bezahlung der Vorschullehrkräfte und der schulischen Therapeut*innen und die Tarifierung der Studierenden wurden nicht geklärt und müssen dringend weiter angegangen werden. Genauso die Paralleltabelle für die angestellten Lehrkräfte. Die während der Streikaktionen deutlich präsenten Themen wie Arbeitszeit und die ungeheure Überlastung der Kolleg*innen in den Schulen müssen weiter adressiert und verbessert werden. Das wird die GEW-Hamburg zügig angehen und sich dafür gut aufstellen. An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an alle aktiven Mitglieder während der verschiedenen Warnstreiks. Die GEW-Hamburg hatte eine tolle Arbeitskampfleitung mit vielen Aktiven und Ideen. So war der Schulstreik am 18.11. der größte Schulstreik, den es bis jetzt in HH zu Tarifverhandlungen im TVL gab. Wir waren inhaltlich sehr gut aufgestellt, laut und sichtbar auf der Straße und im Netz. Lasst uns so weitermachen!
Covid lässt uns leider nicht los. Die Zahlen steigen und wir müssen alle mit ansehen, dass die Expert*innen, die im Sommer vor einem schwierigen Winter warnten, wieder Recht haben. Hamburg ist zwar durch den hohen Anteil an geimpften Erwachsenen, insbesondere auch unter den Schul-und Kitabeschäftigten und der Anschaffung von Luftfiltern etc., besser aufgestellt, als manch anderes Bundesland. Trotzdem ist die Lage bedrohlich. Der Winter wird zeigen, ob die Schulen in Präsenz bleiben können. Dafür muss die Schulbehörde weiter an ihrem Hygienekonzept arbeiten, insbesondere die Testungen wieder auf verlässliche Füße stellen und (Booster)-Impfungen für alle Kolleg*innen regelhaft ermöglichen. Das ist auch ein Aufruf an unsere Kolleg*innen sich impfen zu lassen, soweit es Ihnen gesundheitlich möglich ist! Wir alle wollen im nächsten Jahr auch wieder andere Dinge bewegen, lasst uns alles Mögliche und Sinnvolle dafür tun!
Liebe Kolleg*innen, viel ist im letzten Jahr passiert. Unter anderem wechselte auch der Vorsitz der Hamburger GEW und damit die Autor*innen dieses Editorial. Vielen Dank für Euren Einsatz als Gewerkschafter*innen und Kolleg*innen in diesem schwierigen Jahr! In den Betriebsgruppen , in den Gremien der GEW, in den Personalvertretungen und überall sonst, wo Ihr als GEW Mitglied aktiv wart!
Wir wünschen Euch und Euren Angehörigen besinnliche Feiertage und einen schönen Jahreswechsel. 2022 geht es mit neuer Kraft weiter!
Sven Quiring, Yvonne Heimbüchel, Bodo Haß