Von März 2023 bis Juni 2025 untersuchten Dissens – Institut für Bildung und Forschung e. V. und das Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) München den Umgang der GEW mit sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche von 1950 bis heute. Die Aufarbeitungsstudie wurde am 2. Juli veröffentlicht.
Inhalt der Studie sind unter anderem die Diskurse zu Sexualpädagogik und sexualisierter Gewalt in der GEW auf Bundesebene, aber auch in den Landesverbänden Berlin und Hamburg. Die GEW Hamburg zeichnete sich als Sitz der ebenfalls bundesweit tätigen Arbeitsgemeinschaft für Sexualpädagogik innerhalb der Gewerkschaft als federführend aus für die Entwicklungen auf dem Gebiet der Sexualerziehung an Schulen in der frühen BRD. Teilweise wurden innerhalb der AG Sexualpädagogik in den 1970er und -80er Jahre allerdings auch Pädosexualität und sexualisierte Gewalt verharmlosende Diskurse verbreitet, welche auch in den Hamburger Landesverband getragen wurden. Auf die Skandalisierung von sexualisierter Gewalt durch die neue Frauenbewegung hin wurde sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen in der Schule und darüber hinaus im Hamburger Landesverband in den 1990er Jahren GEW-öffentlich vergleichsweise früh thematisiert.
Für die Gesamtheit des Landesverbandes sowie die GEW auf Bundesebene gilt allerdings, dass sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen durch pädagogische Fachkräfte lange – teilweise auch über die größere Aufmerksamkeit auf das Thema seit den 2010er Jahren hinaus – als Randthema von einzelnen Akteur*innen und als Einzelfälle behandelt wurde.
Malte Täubrich (Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V.) und Franziska Behringer (IPP München) präsentieren in dieser Veranstaltung Ergebnisse der Studie mit einem Fokus auf die Diskurse in Hamburg.
Aufarbeitungsprozess soll fortgesetzt werden
Die GEW Hamburg-Vorsitzenden werden die Studie politisch einordnen und erläutern, welche Schlüsse die GEW aus den Ergebnissen der Untersuchung zieht und welche konkreten Veränderungsprozesse die Bildungsgewerkschaft angehen und einleiten will.
Die Veranstaltung bietet Gelegenheit zur Information sowie für Nachfragen und Diskussion der anwesenden GEW-Mitglieder.
Eine Anmeldung ist erforderlich unter
Foto: Kay Herschelmann