Der nationale Bildungsbericht „Bildung in Deutschland 2024“ sieht das deutsche Bildungssystem vor großen Herausforderungen. Unter anderem mangelt es an Personal und ausreichender Finanzierung. Hinzu kommen dem Bericht zufolge ein hoher Veränderungsbedarf durch Zuwanderung und Digitalisierung sowie sinkende Schulleistungen und anhaltende soziale Ungleichheit. Zwar seien die Investitionen in Bildung innerhalb von zehn Jahren um 46 Prozent auf 264 Milliarden Euro im Jahr 2022 gestiegen, heißt es in dem Bericht. Dies reiche aber nicht aus, um den gestiegenen Bedarf zu decken.
GEW begrüßt die neuen Lehrkräfte an Hamburger Schulen
Vielerorts sei es sehr schwierig, Fachkräfte zu gewinnen, heißt es weiter. In den Kindertagesstätten werde bis 2035 mit einem anhaltenden Personalmangel gerechnet. An den Schulen waren im vergangenen Jahr bundesweit zwölf Prozent der neu eingestellten Lehrkräfte Seiteneinsteiger ohne klassische Lehramtsausbildung. Auch in der beruflichen Bildung und in der Weiterbildung fehlt Personal.
Dem Lehr- und Fachkräftemangel entgegentreten
‘Dem Lehr- und Fachkräftemangel entgegentreten‘ fordert die GEW seit langem und hat dazu bereits vor einem Jahr ein 15-Punkte-Papier vorgelegt, das zügig umgesetzt werden sollte. Hamburg muss umgehend eine Strategie entwickeln, um kontinuierlich ausreichend Fach- und Lehrkräfte auszubilden. In der Einstellungspolitik muss ein Paradigmenwechsel stattfinden. Es ist dringend erforderlich, in Zukunft antizyklisch einzustellen, d.h. jetzt massiv Stellen zu schaffen, um auf steigende Schülerzahlen vorbereitet zu sein. Auch bei perspektivisch sinkenden Schüler*innenzahlen muss weiterhin auf hohem Niveau eingestellt werden.
„Ein wachsendes Schulsystem sagt wenig über die Qualität für Benachteiligte aus!“
Gefordert werden u.a. mehr IT- und Verwaltungsunterstützung, um das pädagogische Personal von fachfremden Aufgaben zu entlasten, die erleichterte Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifikationen und Abschlüssen, eine deutliche Anhebung der Ausbildungs- und Anwärterbezüge, eine angemessene Stundenentlastung für Kolleg*innen, die den Nachwuchs betreuen, sowie neue Modellversuche einer einphasigen Lehrer*innenausbildung. Nicht zuletzt schlägt die GEW einen Staatsvertrag zur Fachkräfte- und Lehrer*innenbildung und zur Bedarfsdeckung vor und bietet zu allen Punkten weitere konkrete Vorschläge und Verhandlungen an.
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Bild: Alexa / Pixabay