Seit Jahren protestieren VHS-Kursleitende mit Unterstützung der GEW unter dem Motto „VHS Fair!“ für bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung. Was es bedeutet, in der „Stadt der guten Arbeit“ (so die Hamburger SPD) als Lehrkraft in der Erwachsenenbildung ohne soziale Absicherung zu unterrichten, schilderten gut 100 VHS-Dozierende am Dienstag auf dem Hamburger Rathausmarkt.
NDR Journal: VHS-Protest auf dem Rathausmarkt
Bei der Kundgebung haben die Lehrenden der VHS das Thema fehlende soziale Absicherung und Honorarfortzahlung im Krankheitsfall als Unterrichtsthema an den Hamburger Senat herangetragen. Deutlich wurde die Bereitschaft, mit Schulsenatorin Bekeris oder auch dem Ersten Bürgermeister Herrn Tschentscher ins Gespräch zu kommen.
VHS erhöht Honorare für die Kursleitungen - ein Erfolg der GEW!
Die GEW fordert, dass im Haushalt 2025/26 der Schulbehörde eine Million Euro mehr für die VHS eingestellt werden. Neben den Arbeitgeberanteilen für die Sozialversicherungen soll die Behörde auch die Fortzahlung der Honorare im Krankheitsfall übernehmen.
Abendblatt: „Frechheit!“ Hamburger VHS-Dozenten protestieren vor Rathaus
Hintergrund
"Stadt der Guten Arbeit" ist eine zentrale Forderung des rot-grünen Hamburger Koalitionsvertrages 2020, in dem es heißt: „In allen von der Stadt beeinflussbaren Bereichen müssen die Prinzipien von ‚Guter Arbeit‘ gewährleistet werden". In der Erwachsenenbildung ist das keineswegs der Fall. Hier arbeiten die Lehrkräfte (es sind etwa so viele wie an den Hamburger Schulen) weitgehend prekär, das heißt zu schlechten Honoraren und Löhnen, von denen man kaum leben, geschweige denn eine Familie ernähren kann, ohne soziale Absicherung wie Kranken- oder Rentenversicherung, ohne Tarifverträge.
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Rede des GEW-Vorsitzenden Sven Quiring:
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
seit Jahren protestieren Lehrkräfte der Volkshochschule Hamburg (VHS) mit Unterstützung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) unter dem Motto „VHS Fair!“ für bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung. Die Gruppe der arbeitnehmer-ähnlichen Kursleitenden ist eine zentrale Säule des VHS-Bildungsangebots - hier muss der Senat endlich aktiv werden! Von Sprach- und Integrationskursen über Kunstworkshops bis hin zu digitalen Kompetenzen bieten die Lehrkräfte ein breites Spektrum an Kursen an.
Inzwischen hat sogar die Hamburger SPD auf ihrem Landesparteitag im März 2024 die hälftige Beteiligung an der sozialen Absicherung gefordert. Doch aus dem Rathaus ist dazu trotz mehrfacher Nachfrage nichts zu hören. Deshalb wollen die Lehrenden der VHS und anderer Träger heute das Thema fehlende soziale Absicherung und Honorarfortzahlung im Krankheitsfall als Unterrichtsthema an den Hamburger Senat herantragen.
Was es bedeutet, in der „Stadt der guten Arbeit“ (so die Hamburger SPD) als Lehrkraft in der Erwachsenenbildung ohne soziale Absicherung zu unterrichten, schildern die Lehrkräfte heute und hier auf dem Rathausmarkt.
Die GEW fordert, dass im Haushalt 2025/26 der Schulbehörde eine Million Euro mehr für die VHS eingestellt werden. Neben den Arbeitgeberanteilen für die Sozialversicherungen soll die Behörde auch die Fortzahlung der Honorare im Krankheitsfall übernehmen. Auch außerschulische Bildung gibt es nicht zum Nulltarif. Wenn dem Senat und den ihn tragenden Parteien die VHS wirklich so viel wert ist, wie sie in Sonntagsreden behaupten, dann müssen sie jetzt im Haushalt die Weichen dafür stellen. Die Lehrkräfte an der VHS müssen von ihrer Arbeit in Hamburg leben können!
Wenn sich nichts ändert, werden wir das Thema auch zu einem unserer Schwerpunkte im Bürgerschaftswahlkampf machen!
Und der Senat muss sich dafür einsetzen, dass endlich ein Bundestariftreuegesetz verabschiedet wird, mit dem die Bedingungen auch in den privaten Betrieben verbessert werden können und auf dessen Grundlage wir einen Branchentarifvertrag Erwachsenenbildung durchsetzen können.
"Stadt der Guten Arbeit" ist eine zentrale Forderung des rot-grünen Hamburger Koalitionsvertrages 2020, in dem es heißt: „In allen von der Stadt beeinflussbaren Bereichen müssen die Prinzipien von ‚Guter Arbeit‘ gewährleistet werden". In der VHS Hamburg ist das keineswegs der Fall. Hier arbeiten die Lehrkräfte prekär, das heißt zu schlechten Honoraren und Löhnen, von denen man kaum leben, geschweige denn eine Familie ernähren kann, ohne soziale Absicherung wie Kranken- oder Rentenversicherung, ohne Tarifverträge. Das ist schlechte Arbeit!
Fotos: GEW Hamburg