Die GEW begrüßt grundsätzlich die angekündigten finanziellen Anstrengungen der Bundesregierung, um die digitale Infrastruktur in den Schulen zu verbessern. „Um diese Strukturen für ein pädagogisches Gesamtkonzept zu nutzen, brauchen die Schulen allerdings auch nachhaltige und angepasste Konzepte der Fort- und Weiterbildung. Und sie benötigen Freiräume, diese umzusetzen“, sagte Ilka Hoffmann, für Schule verantwortliches GEW-Vorstandsmitglied, am Donnerstag in Frankfurt a.M. Sie reagierte damit auf Pläne zur Umsetzung des Digitalpaktes, die das Bundesbildungsministerium und die Kultusministerkonferenz (KMK), heute während einer Pressekonferenz in Stuttgart vorgestellt haben. Die Ausstattung mit der entsprechenden Infrastruktur dürfe keine Eintagsfliege bleiben, betonte Hoffmann. Beispielsweise müssten Hard- und Software gewartet und fortlaufend modernisiert werden. „Deshalb brauchen wir ein langfristiges Finanzierungskonzept, das zusätzliche personelle Ressourcen einschließt“, machte die GEW-Schulexpertin deutlich.
„Zudem sind Konzepte für eine umfassende Medienbildung notwendig, die sowohl die Risiken als auch die Chancen der Digitalisierung der Arbeits- und Lebenswelt in den Blick nehmen. Die Digitalisierung darf nicht zu einer weiteren sozialen Spaltung der Gesellschaft führen. Deshalb muss das Prinzip der Lernmittelfreiheit auch hier gelten“, sagte Hoffmann.
Mit Blick auf die berufliche Bildung ergänzte sie: „Für die berufsbildenden Schulen ist wichtig, nicht nur die Berufsschule des dualen Systems, sondern alle Bildungsgänge einzubinden.“ Dabei müsse vor allem eine berufsbezogene Medienkompetenz als Teil der beruflichen Handlungskompetenz für alle beruflichen Bildungsgänge gefördert werden. Die berufsbildenden Schulen seien so auszustatten, dass sie die Konzepte der Lernortkooperation mit den Betrieben anpassen und damit wirksam fortsetzen können.
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