Die GEW weist auf folgende Mitteilung des SOVD hin und unterstützt sie:
Arme Kinder und Jugendliche brauchen digitale Hilfe
Corona legt gnadenlos die Missstände offen, die für Klaus Wicher, Hamburger Vorsitzender Sozialverband Deutschland (SoVD), schon vor Ausbruch der Pandemie für die soziale Spaltung unserer Gesellschaft standen. Er fordert: „Homeschooling hat uns gezeigt, dass nicht alle die gleichen digitalen Voraussetzungen haben. Wer sich nicht ein Laptop und einen Internetzugang für sein Kind leisten kann, braucht dringend mehr Unterstützung“.
Damit alle die gleichen Chancen hätten, müsse es selbstverständlich sein, dass alle Schüler*innen in Bezug auf die technische Ausstattung gleich gut aufgestellt sind. Für den SoVD Landesvorsitzenden ist es von großer Wichtigkeit, dass Schüler*innen so schnell wie möglich wieder vor Ort lernen können: „Corona hat die soziale Spaltung unserer Gesellschaft maximal verstärkt. Das bedeutet für Kinder aus armen Familien, dass sie sich ein Laptop zu Dritt teilen müssen, einige haben zuhause noch nicht mal Internet. Kindern und Jugendlichen aus bildungsschwachen Familien werden durch die Pandemie viele wichtige Chancen verlorengehen.“
Dennoch seien der zeitweise Lockdown und die Maßnahmen zum Schutz vor der Pandemie sinnvoll gewesen: „Homeschooling ist vor allem für die ganz jungen Schüler*innen ein Nachtteil, andererseits bietet es einen großen Schutz vor einer Ansteckung“, sagt Wicher. Auch er plädiert für eine schnelle Impfung von Lehrer*innen und Betreuer*innen: „Wenn wir Kitas und Schulen wirklich erfolgreich wieder öffnen wollen, brauchen wir das richtige Maß zwischen Gesundheitsschutz und pädagogischem Anspruch. Dazu gehört auch der direkte, soziale Kontakt zu den Schüler*innen. Schon alleine deshalb ist es unumgänglich, dass Lehrer*innen und Erzieher*innen früher als geplant geimpft werden – und zwar jetzt!“. Der vernünftige Einsatz von Corona-Tests sei sinnvoll und müsse ergänzend dazukommen.