"Wir sind eine spontan gegründete Initiative Hamburger Eltern. Wir sind besorgt, weil an Hamburgs Schulen nach den Sommerferien 2020 der Unterricht in voller Klassenstärke wieder aufgenommen werden soll, ohne Abstandsregeln und ohne Mund-Nasen-Schutz im Klassenraum. Entgegen den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts.
Auch wir wünschen uns, dass unsere Kinder wieder verlässlich unterrichtet werden. Das monatelange Homeschooling hat Familien an die Grenzen ihrer Kraft gebracht. Und es hat Kinder benachteiligt, die zu Hause nicht die Infrastruktur und/oder Unterstützung haben, die sie brauchen.
Verlässlicher Unterricht muss in Zeiten einer Pandemie aber bedeuten, dass der Infektionsschutz im Schulalltag beachtet wird. Und dass es einen soliden „Plan B“ gibt für den Fall, dass es doch zu Infektionen mit dem Sars-CoV-2-Virus kommt. Das Konzept, das der Hamburger Schulsenator Ties Rabe wenige Tage vor Ferienende vorgelegt hat, leistet das nicht.
Aber ein „Konzept“, das den Infektionsschutz nicht zentral mitdenkt, hilft uns nicht. Es setzt die Gesundheit unserer Kinder, ihrer Lehrer*innen und auch unsere eigene einem Risiko aus. Und es führt absehbar dazu, dass wieder Klassen und Schulen geschlossen werden müssen, wenn es doch zu Infektionsausbrüchen an Schulen kommt. Dann werden Schüler*innen und Eltern erneut unkoordiniert ins Homeschooling gezwungen. Das will niemand.
Wir haben deshalb einen Offenen Brief an den Ersten Bürgermeister, Dr. Peter Tschentscher, die Sozial- und Gesundheitssenatorin, Dr. Melanie Leonhard, und den Schulsenator, Ties Rabe, geschrieben. Er wurde in kürzester Zeit von über 100 ErstunterzeichnerInnen unterzeichnet. Gemeinsam fordern wir Nachbesserungen am Konzept. Weil wir wollen, dass Hamburgs Schulen besser gerüstet in und durch das neue Schuljahr gehen."
Der Offene Brief kann unter https://sichere-bildung-hamburg.de unterzeichnet werden.
Foto: pixabay