Mehrere Hundert Aktive aus Bildung und Kultur kamen am 25. und 26.10 auf Kampnagel bei einer Tagung über Strategien gegen Rechts zusammen und verabschiedeten eine „Hamburger Erklärung gegenseitiger Solidarität bei Angriffen von Rechts auf Bildung und Kultur“.
Am Freitag gab es einen Vortrag von Saraya Gomis, Lehrerin und ehem. Antidiskriminierungs-Beauftragte der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, zum Thema „Institutioneller Rassismus“.
Der Samstag begann mit zwei Vorträgen. Annika Eckel, Leitung der Fach- und Netzwerkstelle Licht-Blicke, berichtete zum Thema „Demokratisch bedeutet nicht Neutral – Klare Haltung gegen rechte Diskursstrategien“, Andreas Speit, Publizist und Journalist, zum Thema „Bürgerliche Scharfmacher: Deutschlands neue rechte Mitte“.
Es folgten Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen, u.a. zur Neuen Rechten als pädagogische Herausforderung, zu der Frage, wie KZ-Gedenkstätten auf Demokratie- und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit reagieren können, dem Beutelsbacher Konsens und zu anderen Themen.
Abends wurde im Rahmen einer Fishbowl mit Aktiven aus Schulen, Kultureinrichtungen, den Bücherhallen, Bürgerhäusern, Medienmacher*innen, Antifaschist*innen u.a. über „Erfahrungen – Strategien – Zukunft“ diskutiert und eine „Hamburger Erklärung gegenseitiger Solidarität bei Angriffen von Rechts auf Bildung und Kultur“ verabschiedet, in der es u.a. heißt:
„Wenn jemand von Rechtspopulist*innen, Neonazis und extremen Rechten angegriffen wird, treten wir für die Betroffenen ein. Wir unterstützen sie als Individuen und als Institutionen und ermutigen andere, sich uns anzuschließen.
Wir wollen eine plurale, demokratische und inklusive Gesellschaft stärken.
In unseren eigenen Tätigkeitsbereichen wollen wir für Inklusivität, Diskriminierungsfreiheit und vielfältige Zugänge eintreten.
Wir schließen uns zusammen und verteidigen die Freiheit von Kunst, Wissenschaft und Bildung.“
„Ob in Schule, am Theater oder im Betrieb: Wir alle sind verstärkt seit dem Einzug der AfD in die Parlamente von massiven Angriffen und Bedrohungen von Rechts betroffen. Wir treten für eine offene und plurale Gesellschaft ein und verwehren uns gegen Angriffe auf Demokratie und Menschenrechte. Wir sind überzeugt: Gemeinsam sind wir stärker und können den Angriffen von Rechts etwas entgegensetzen. Solidarischer Antifaschismus geht uns alle an,“ kommentiert Fredrik Dehnerdt, stellvertretender Vorsitzender GEW Hamburg.
Die Tagung war eine Kooperation von GEW Hamburg, Kampnagel, Hamburger Bündnis gegen Rechts, Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg, AStA Uni Hamburg, AStA HAW Hamburg, KZ-Gedenkstätte Neuengamme, DGB Hamburg und ver.di Hamburg.
Die „Hamburger Erklärung gegenseitiger Solidarität bei Angriffen von Rechts auf Bildung und Kultur“ findet sich im Anhang.
Foto: Kongress-Team / GEW Hamburg