Konferenz der Schulpersonalräte in der GEW zur Inklusion

18. Januar 2012Von: PresseredaktionThema: Bildungspolitik
Resolution für bessere Rahmenbedingungen
Foto

Als "Rückschritt" kritisieren rund 300 Schulpersonalräte in ihrer am 17. Januar einstimmig verabschiedeten Resolution die von der Behörde vorgesehene Ausstattung der Inklusion an Hamburgs Schulen. Der Plan der Behörde für Schule und Berufsbildung falle hinter den Standard zurück, der mit Integrationsklassen, integrativen Regelklassen und integrativen Förderzentren in den vergangenen Jahren geschaffen worden sei. Die anspruchsvolle Aufgabe der Inklusion, also des gemeinsamen Unterrichts aller Schüler_innen könne nur gelingen, wenn Lehrer_innen in ihrer Arbeit nicht weiter be-, sondern entlastet würden.

Klaus Bullan, Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft / GEW Hamburg:
"Die Schulpersonalräte haben auf ihrer Konferenz unmissverständlich klar gemacht, dass sie bei den Planungen und Entscheidungen im Rahmen ihrer Mitbestimmungsmöglichkeiten beteiligt werden müssen und dass sie ihre Möglichkeiten dafür voll ausschöpfen werden. Schlechtere Arbeitsbedingungen, Umsetzungen von Lehrkräften gegen ihren Willen und unzureichende Personal- und Sachausstattungen werden sie nicht hinnehmen. Die Behörde sollte dies ernst nehmen: Eine Umsetzung von Inklusion zu Lasten der Kollegen und Kolleginnen an den Schulen ist zum Scheitern verurteilt."
In Hamburg gibt es an fast jeder der rund 400 staatlichen Schulen in Hamburg Schulpersonalräte. Mehr als 300 von ihnen kamen zur Personalrätekonferenz der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft / GEW Hamburg am 17. Januar 2012 im Curiohaus zusammen, um unter anderem über die Umsetzung der Inklusion an Hamburgs Schulen zu beraten.
Unter anderem fordern die Schulpersonalräte in ihrer Resolution:

•    durchgehend personelle Doppelbesetzung in den Lerngruppen/Klassen und den Erhalt bewährter Standards sonderpädagogischer Förderung, auch im Ganztagsbetrieb;

•    umfassende Fortbildung und Praxisanleitung im Unterricht vor Ort und während der Dienstzeit.

•    Team- und Kooperationszeiten nach den jeweiligen Erfordernissen der pädagogischen Arbeit.

•    Einführung von regelmäßigen, an allen Schulen gleichzeitigen Kooperationstagen

•    Überarbeitung der Bildungspläne hinsichtlich der inklusiven Beschulung, wobei  KollegInnen aus der Praxis eingebunden und durch Zuweisung von zusätzlicher Arbeitszeit an die Schulen freigestellt werden müssen.

•    Beschreibungen der Aufgaben und Zuständigkeiten von Lehrkräften, SonderpädagogInnen, SozialpädagogInnen, ErzieherInnen und Therapeutinnen.

•    Zusätzliche und entsprechend ausgestattete Räume für Gruppenarbeit, Therapie und Pflege sowie ausreichende sachliche Mittel für die inklusive Arbeit

Kontakt für Nachfragen: Klaus Bullan, Vorsitzender der GEW Hamburg 040 – 414633 - 25