Keine Wohnung – keine Kohle – kein Seminarplatz – Schluss damit!
Gute Lern- und Lebensbedingungen schaffen!
Statt eines guten Studienbeginns werden viele Studis zu Beginn des Wintersemesters erfahren, was es bedeutet, unter prekären Lebensumständen akademische Höchstleistungen abverlangt zu bekommen. Zu Vorlesungsbeginn sind wieder viele Studienanfänger*innen gezwungen, in Turnhallen, Zelten und Räumen von Studi-Vertretungen zu übernachten, so zeigt sich am drastischsten, wie Wohnungsnot aussieht. Zu Vorlesungsbeginn werden Studienanfänger*innen sich auf dem Boden zusammen in Seminarräumen drängen, weil nicht genug Platz für alle da ist. Zu Vorlesungsbeginn werden viele Studienanfänger*innen noch keinen Cent in der Tasche haben, da das BAföG viel zu spät ausgezahlt wird.
Die Wohnungsnot in Hochschulstädten wird in Zeiten steigender Mieten und der Verdrängung verschiedener sozialer Gruppen aus Städten immer mehr zum Problem. Es gibt kaum noch bezahlbare Unterkünfte und die Wohnpauschale des BAföG von 250 Euro reicht nicht annähernd, um den eigenen Wohnraum bezahlen zu können. Die Anzahl der Wohnheimplätze ist viel zu gering. Wohnraum wird nach seiner ökonomischen Verwertbarkeit ausgerichtet und nicht an Bedürfnissen von Menschen orientiert. Dies trifft nicht nur Studis – die Probleme müssen solidarisch mit anderen Betroffenen bekämpft werden. Wir fordern mehr sozialen Wohnungsbau, eine funktionierende Mietpreisbremse, den Ausbau von Wohnheimplätzen, die Unterstützung von alternativen Wohnkonzepten und die Nutzung von Leerstand!
Wenn man einen Seminarplatz ergattern konnte, platzen die Räume nicht selten aus allen Nähten und die Betreuung ist unzureichend. Hinzu kommen schlechte Lernmaterialien und überfüllte Bibliotheken. Im Vergleich zu prestigeträchtigen Förderprojekten, für die immer genug Geld da zu sein scheint, sinken die Mittel für ein gutes Studium und eine gute Lehre immer weiter. Statt Eliteunis brauchen wir eine gute Finanzierung von Grundlagenforschung und Lehre und ausreichend Studienplätze für alle! Wir fordern eine bedarfsgerechte Finanzierung der Hochschulen einschließlich der flächendeckenden Schaffung von besseren Beschäftigungsverhältnissen an allen Hochschulen, besseren Lehrbedingungen und eine verbesserte Betreuungsrelation!
Finanziell schlecht gestellte Menschen und Menschen ohne akademischen Hintergrund sind vom Studium häufig ausgeschlossen und wählen einen anderen Weg abseits der Hochschulen. Neuesten Zahlen zufolge sind von 100 Studis nur 23 aus nicht-Akademiker*innenhaushalten. Gleichzeitig reicht das BAföG nicht mehr für die Sicherung des Lebensunterhaltes für diejenigen, die an der Hochschule sind. Die Zahl derer, die nebenbei arbeiten oder Kredite aufnehmen müssen, steigt immer weiter. Dazu kommen Verwaltungsgebühren und andere Beiträge, die nicht auf Studis abgewälzt werden sollten. Wir fordern ein Studium ohne Bildungs- Und Studiengebühren und ein BAföG, das mehr Studis unabhängig von ihrer Lebens- und Studiensituation zugänglich gemacht wird, den Bedarf deckt und als Vollzuschuss ausgezahlt wird!
Mit diesen Nöten steht niemand allein da. Lasst uns gemeinsam aktiv werden! Lasst uns Perspektiven für ein gutes Studium, gute Bildung und ein gutes Leben entwickeln!
Organisiert euch. Organisiert mit uns Aktionen ab dem 15. Oktober!
Mobilisiert an eurer Hochschule und in eurer Stadt. Trefft euch in Protestplena oder Vollversammlungen am 14. November!
Der Aktionszeitraum der Kampagne läuft vom 15.10 – 14.11.2018.
Vom 23. – 25.11.2018 findet der Kongress ‚Lernen am Limit‘ in Hannover statt. Kommt zahlreich!
Weitere Infos unter https://www.fzs.de/2018/10/05/herbstnoete-kampagne-lernen-am-limit/