Morgen, Donnerstag, am 25.August 2022, tagt der Schulausschuss der Hamburger Bürgerschaft und berät den kommenden Doppelhaushalt. Dabei erwartet die GEW, dass der finanzielle Rahmen für eine über den ganzen Tag gelingende Bildungs‐ und Betreuungsarbeit geschaffen wird. Aus Sicht der GEW ist eine verstärkte Finanzierung und Ausstattung zwingende Voraussetzung für eine demokratische, inklusive, soziale und wirtschaftlich prosperierende Gesellschaft.
Lernförderung
Die Nachwirkungen des Fernunterrichts und die andauernde Belastung durch die Pandemie zeigen noch immer ihre Spuren. Deshalb müssen die Bundesmittel zur Lernförderung im Hamburger Haushalt verstetigt werden. Dabei sollte die Lernförderung in den Schulalltag integriert werden, statt weiterhin additive Formate wie die Lernferien durchzuführen.
Fortbildungen
„Auch die Kollegien brauchen nach der Pandemie eine Entlastung und Zeiten für den sozialen, kooperativen Austausch. Gleichzeitig bedarf es zusätzlicher Fortbildungen für alle Kolleg*innen um die rasch voranschreitende Digitalisierung sinnvoll in den Schulalltag zu implementieren. Dafür sind 3 zusätzliche WAZ A-Zeiten für die Lehrkräfte und dementsprechend Stunden für die PTF-Kräfte zur Verfügung zu stellen“, so Yvonne Heimbüchel, stellvertretende Vorsitzende der GEW Hamburg.
Vorbereitungsdienst
Die steigenden Energiepreise und die damit verbundene Inflation auf allen Ebenen ist für alle Kolleg*innen deutlich zu spüren. Die GEW Hamburg fordert eine zumindest temporäre Erhöhung der Besoldung der Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst. Viele von ihnen sind im Moment an Ihrer finanziellen Belastungsgrenze.
Schulische Ergo- und Physiotherapeut*innen und Vorschulkräfte
Gleichzeitig fordert die GEW weiterhin die finanzielle Besserstellung der schulischen Ergo- und Physiotherapeut*innen und der Vorschulkräfte. Beide Berufsgruppen wurden in den in den letzten Jahren von den Verbesserungen ihrer Kolleg*innen (A13 für alle Lehrkräfte und die Einführung der Extratabelle für den Sozial- und Erziehungsdienst) ausgeschlossen, die BSB hat schon mehrmals signalisiert, dass es Möglichkeiten der Besserstellung gäbe.
„Während die Kolleg*innen engagiert ihren Dienst im Sinne des Wohles der Ihnen anvertrauten Schüler*innen verrichten, verschlechtert sich ihre finanzielle Lage gerade dramatisch. Hier muss es eine schnelle Lösung geben. Beide Berufsgruppen arbeiten an wichtigen Schnittstellen der schulischen Bildung (Inklusion und Übergang Kita-Schule), sind aber eher kleine Berufsgruppen. Eine finanzielle Aufwertung würde deshalb keine übermäßige Belastung für den Haushalt bedeuten, die Lage an den Grund- und Sonderschulen aber deutlich entspannen“, so Bodo Haß, stellvertretender Vorsitzender der GEW Hamburg.
Erwachsenenbildung
Bildung findet nicht nur in der Jugend statt. Die Situation der Dozierenden in der Erwachsenenbildung ist im Moment aber häufig prekär. Die FHH sollte Vorreiter bei einer Verbesserung sein. Die GEW fordert, dass die BSB der VHS die Mittel zur Verfügung stellt, um den Honorarsatz für alle Kursleiter*innen auf 41€ pro Unterrichtseinheit von 45 Minuten zu erhöhen. Gleichzeitig müssen die arbeitnehmerähnlichen Kursleiter*innen Zuschüsse entsprechend den gesetzlichen Arbeitgeberanteilen für die Sozialversicherungen bekommen. Die Kosten für die Umsetzung dieser Forderungen sind auch überschaubar, würden die Situation der Kursleiter*innen aber sinnvoll verbessern.
Für Rückfragen:
Yvonne Heimbüchel, stellvertretende Vorsitzende der GEW Hamburg,
Tel. 0151 – 17 24 09 11
Bodo Haß, stellvertretender Vorsitzender der GEW Hamburg,
Tel. 0170 – 707 69 33