Die GEW fordert, in Schulen und Kitas konsequent zu testen - und Antigen-Schnelltests zu beschaffen, welche die Corona-Variante früh erkennen. Sie kritisiert, dass die KMK der Omikron-Welle zu wenig entgegensetzt.
Angesichts der stetig steigenden Corona-Infektionszahlen dringt die GEW darauf, dass die an Schulen eingesetzten Antigen-Schnelltests die Omikron-Variante erkennen müssen. „Regelmäßige Tests sind in Schulen und allen anderen Bildungseinrichtungen von der Kita bis zu Hochschulen notwendig“, sagte GEW-Chefin Maike Finnern dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Die Verantwortlichen sollten dabei Antigen-Schnelltests zur Verfügung stellen, die in der Lage sind, auch die Omikron-Variante zu erkennen“, fügte sie hinzu. Die angekündigte Positivliste des Paul-Ehrlich-Instituts mit entsprechend sensitiven Tests „sollte als Maßstab für die Beschaffung dienen“.
KMK hat Omikron-Welle zu wenig entgegengesetzt
Die GEW kritisierte zugleich das Krisenmanagement der Länder. „Die Kultusministerinnen und -minister haben der Omikron-Welle zu wenig entgegengesetzt“, sagte GEW Chefin Finnern dem RND. Die 7-Tage-Inzidenz steige so stark an, dass sie für die Schulen „eine extreme Herausforderung werden wird“. Finnern bekräftigte: „Der Anspruch, dass Schulen Präsenzunterricht anbieten sollen, ist zwar grundsätzlich richtig, wird aber in der Realität nicht überall und nicht durchgängig durchzuhalten sein. Diese Corona-Welle kann dazu führen, dass einzelne Schulen auf Distanzunterricht werden umstellen müssen.“ Die politisch Verantwortlichen hätten bereits im Sommer damit beginnen müssen, Schulen vor dieser nächsten Welle hinreichend zu schützen.
Schulen und Kitas endlich bedingungslos unterstützen
Die GEW schlägt ein Bündel an Sofortmaßnahmen vor, um das Schlimmste zu verhindern. Maike Finnern fragte:
- Warum sind nicht längst flächendeckend Luftfilteranlagen in den Schulen installiert?
- Warum gibt es nicht längst flächendeckend Lolli-PCR-Tests zumindest für jüngere Kinder?
- Warum ist der Schulbusverkehr nicht längst entzerrt worden?
- Warum gibt es nicht längst bundesweit für jede und jeden in den Schulen täglich eine frische Maske?
„Ich appelliere an die Länder und ihre Kultusministerien und zuständigen Ämter, nicht nur die Schulen, sondern auch die Kitas, Hochschulen und Weiterbildungseinrichtungen endlich bedingungslos zu unterstützen!“, so die GEW Vorsitzende. Das Tragen von Masken in den Innenräumen der Schulen sei – trotz aller richtigen pädagogischen Bedenken – eine notwendige Maßnahme, um Infektionen zu verhindern. „Es muss jetzt heißen: impfen, impfen, impfen und testen, testen, testen!“, so Finnern.
Der Weg aus der Pandemie bleibe die Impfung. Allen Beschäftigten müsse sechs Monate nach ihrer Zweitimpfung schnell und unbürokratisch eine Boosterimpfung angeboten werden. Zudem müssten die 12- bis 17-Jährigen, von den viele noch nicht geimpft werden konnten, sofort mit Priorität in den Fokus genommen werden.
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