Die GEW begrüßt den Austausch zwischen Initiativen, Institutionen und FHH auf dem morgigen „Forum Flüchtlingshilfe“ in der Fischauktionshalle.
„Wir sehen, dass die Stadt Hamburg sehr wohl bemüht ist, die Lage der Ankommenden zu verbessern“, so Anja Bensinger-Stolze, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW Hamburg): „Im Bereich Bildung für Flüchtlinge muss aber mehr passieren, damit die Integration der neuen MitbürgerInnen gelingt.“
Die GEW hat dazu an Senat und Bürgerschaft folgende Forderungen:
Frühkindliche Bildung / Kitas:
- 8-Stunden-Gutscheine ohne kompliziertes Antragsverfahren: „Willkommensgutschein“
- Begleitung bei der Antragstellung
- zusätzliche Mittel an den Kitas für intensive Sprachförderung, für DolmetscherInnen,
- Gesundheitsfürsorge und therapeutische Versorgung, Fortbildung
- Beteiligung der Kita Träger an einer Konzeptentwicklung
Schule
- Beteiligung der Schulen an der Verteilung; Klassen an allen Schulen!
- Ressourcen über den Regelbedarf hinaus (Sozialarbeit, Psychologie…)
- niedrigschwelliger Zugang zu allen Bildungsabschlüssen
- (z. B. Abitur ohne Leistungskurse Deutsch und Englisch und in der Herkunftssprache)
- MentorInnenkonzepte, besonders in den abschlussnahen Klassen
- Verbindung von Qualifizierung und Arbeit in Zusammenarbeit mit den Beruflichen Schulen
- kleine Klassen und Lerngruppen
Qualifizierung und Arbeit
- Bei der Vergabe von Aufträgen muss die Stadt erreichen, dass Geflüchtete in Arbeit und Ausbildung beteiligt werden (insbesondere beim Wohnungsbau). Die Instrumente dafür liegen vor (z. B. Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkung §97).
- Erwachsenenbildung
- Recht auf Sprachkurse für Flüchtlinge aus allen Herkunftsländern
- Hinwirken darauf, dass der Kostenerstattungssatz für Integrationskurse vom BAMF auf mindestens 4,40 Euro pro TeilnehmerIn und Unterrichtseinheit erhöht wird, damit die KursleiterInnen in diesem Bereich fair und gerecht bezahlt werden können.
„Zudem sprechen wir uns deutlich gegen die Abschiebung von Schülerinnen und Schülern aus, auch wenn sie aus sogenannten sicheren Staaten kommen“, so Anja Bensinger-Stolze abschließend.
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