Die GEW Hamburg kritisiert die Darstellung der Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2024 durch die Schulbehörde.
Zwar liegt Hamburg im bundesweiten Vergleich in Mathematik und den Naturwissenschaften über dem Durchschnitt, doch dieser Erfolg ist relativ: Die Leistungen der Schülerinnen und Schüler sind insgesamt gesunken, der bessere Rangplatz ergibt sich allein daraus, dass andere Bundesländer noch stärker zurückgefallen sind.
Rund zehn Prozent der Hamburger Neuntklässler verfehlen weiterhin die Mindeststandards in Mathematik. Von einer Verbesserung kann daher keine Rede sein. „Wenn die Leistungen sinken, ist das kein Erfolg, auch nicht, wenn andere Länder noch schlechter abschneiden“, so Sven Quiring, Vorsitzender der GEW Hamburg. Statt sich ein Krönchen aufzusetzen, müsse die Behörde mehr dafür tun, dass alle Schülerinnen und Schüler die grundlegenden Kompetenzen tatsächlich erreichen.
„Aus Sicht der GEW darf Bildungsmonitoring nicht bei Punktwerten und Länderrankings stehenbleiben. Schulqualität bemisst sich auch an einer ausreichenden Finanzierung, guter Personalausstattung und an Lern- und Arbeitsbedingungen, die Motivation und Wohlbefinden fördern. Besonders besorgniserregend ist, dass Interesse und Freude an den naturwissenschaftlichen Fächern weiter abnehmen und viele Jugendliche von emotionalen Problemen berichten“, so Quiring weiter.
Die GEW fordert, Bildungsforschung stärker qualitativ auszurichten und auf gut evaluierte Fördermaßnahmen zu setzen – statt auf immer neue Tests. Hamburgs Reformen in Mathematik und Naturwissenschaften sind wichtige Schritte, doch echte Bildungsgerechtigkeit zeigt sich erst dann, wenn deutlich weniger Schülerinnen und Schüler die Mindeststandards verfehlen.
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Foto: (c) Dieter Schütz / pixelio.de
