Die GEW gibt den Offenen Brief von Schulbegleiter*innen der Erich-Kästner-Schule an den Schulsenator zur Kenntnis und unterstützt ihn:
Offener Brief: Forderungen Hamburger Schulbegleiter*innen
Sehr geehrter Herr Senator Rabe,
Sehr geehrter Herr Senator Dr. Dressel,
im Namen der Schulbegleiter*innen der Hamburger Erich Kästner Schule möchten wir uns an Sie wenden.
Während die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder 2,8 Prozent mehr Geld und eine Corona-Sonderzahlung von 1300 Euro bekommen, fallen wir mal wieder durchs Raster.
Wir Schulbegleiter*innen ermöglichen mit unserer Arbeit Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf die Teilhabe am Unterrichtsgeschehen. Das bedeutet, dass wir pädagogische, pflegerische und organisatorische Aufgaben übernehmen, die unerlässlich sind, um eine inklusive Bildung aller Kinder und Jugendlicher zu gewährleisten.
Diese Kinder haben ein Recht auf uneingeschränkte Teilhabe an Bildung und wir Schulbegleiter*innen ein Recht, bei einer 33-Stunden-Woche von unserem Gehalt in Hamburg leben zu können! Wir haben keine tarifgebundenen und unbefristeten Verträge und müssen uns jede Sommerferien aufs Neue arbeitslos melden. Das darf nicht sein. Alle wollen Inklusion, niemand möchte dafür zahlen!
Unter diesen prekären Bedingungen bleiben die Stellen der Schulbegleitung unbesetzt, die Kinder, die ein Recht auf eine Begleitung haben, ohne Betreuung. Unter dieser Unterbesetzung leiden nicht nur die Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf, sondern der gesamte Schulunterricht. Das alles ist kein Versäumnis Einzelner, sondern ein strukturelles Problem, das durch die Umsetzung unserer drei Forderungen behoben werden könnte:
- Tarifgebundene Verträge und Bezahlung - mit einer 33-Stunden-Woche muss es als alleinstehende Person möglich sein, in Hamburg existieren zu können
- Unbefristete Verträge - um einen Stamm an Kolleg*innen halten zu können und im individuellen und schulischen Kontext langfristiger planen zu können
- Eine detaillierte(re) Stellenbeschreibung - um die Abgrenzung zu Sonderpädagog*innen/„Schulpersonal“ deutlich zu machen und einen inhaltlichen Leitfaden unserer Arbeit zurückgreifen zu können
Wir, die Schulbegleiter*innen der Erich Kästner Schule fordern Sie hiermit auf, aktiv zu werden, um eine Rückentwicklung der Inklusionsbemühungen der letzten Jahre zu verhindern!
Schulbegleiter*innen der Erich-Kästner-Schule
Bild: privat