"Lehrer verdienen hierzulande zu viel"

28. September 2011Von: Klaus BullanThema: Schule

"Lehrer verdienen hierzulande zu viel“ – so lautet die Überschrift eines langen Interviews in der WELT vom 19. September mit dem früheren Hamburger Bürgermeister Klaus von Dohnanyi (SPD). Wer angesichts der immer stärker steigenden Belastungen unserer Arbeit und dem sich abzeichnenden Engpass an Nachwuchslehrkräften an unseren Schulen solche Behauptungen aufstellt, ist wohl nicht ganz von dieser Welt. Warum sollten die Besten eines Jahrgangs Lehrer werden, wenn sie in diesem Beruf schon jetzt deutlich weniger verdienen als in vielen Bereichen der Privatwirtschaft oder als Selbständige? Selbst Bildungssenator Ties Rabe widerspricht seinem Parteifreund deutlich: „Mit dem Verzicht auf Teile des Weihnachtsgeldes haben die Lehrer gerade ein zusätzliches Opfer gebracht. Ich finde es unangemessen, öffentlich immer wieder auf Lehrer einzudreschen. Es wäre fair, die besondere Leistung der Lehrer endlich einmal zu würdigen.“ (MoPo, 20.9.)

Daran ist vieles richtig, nicht aber die Behauptung, wir hätten auf das Weihnachtsgeld verzichtet. Davon kann keine Rede sein. Gerade hat die Schulpersonalrätekonferenz erneut zum Widerstand aufgerufen und eine große Demonstration und Kundgebung ist für Ende Oktober, wenn die Kürzungen in der Bürgerschaft beschlossen werden sollen, vorgesehen.

Herr Rabe, Sie können die Würdigung der Leistungen der LehrerInnen praktisch werden lassen, in dem Sie in der Bürgerschaft erklären, dass Sie für Einkommenskürzungen kein Verständnis haben und im Senat nicht zustimmen.

Dieser Text ist das Editorial zum gerade erschienenen "IDI - Informationsdienst für GEW Vertrausensleute udn interessierte Mitglieder". Der gesamte IDI findet sich hier...