Um einer Bagatellisierung rechter Gewalt und der Dominanz rechter Hetze im Netz zu begegnen, haben Kolleg*innen der Marburger Initiative „misch mit!“ eine Online-Ausstellung erarbeitet, auch mit dem Ziel, Pädagog*innen in ihrer Arbeit zu unterstützen. Die Ausstellung widmet sich über den Zeitraum eines Jahrhunderts der rechten Gewalt in ihren Erscheinungsformen und verheerenden Folgen, ihren Agitationsmustern, Unterstützern und Nutznießern. Sie zeigt den Weg in die Gewalt auf und gibt so auch Hinweise, wie der Ausbreitung rechter Gewalt rechtzeitig und wirkungsvoll begegnet werden kann.
Der Impuls zur Erstellung einer Ausstellung Rechte Gewalt von 1918 bis heute geht auf die rassistischen Morde von Hanau im Februar 2020 zurück. Wir wollten vor allem der Einzeltäterthese widersprechen, indem wir die Kontinuität und Wurzeln rechter Gewalt über den Zeitraum seit 1918 aufzeigen und so die Gefahr als Ganzes begreifbar machen. Dies wiederum sollte helfen, Gefahren rechtzeitig zu erkennen und ihnen wirkungsvoll zu begegnen. Die Veröffentlichung der Ausstellung, an der wir mehrere Jahre gearbeitet haben und die nun zu einer umfassenden Darstellung rechter Gewalt geworden ist, findet in einer besonderen Situation statt, die sich weiter zugespitzt hat. Einerseits ist die Demokratie bedroht wie seit 1945 nicht mehr. Andererseits haben viele Menschen diese Gefahr erkannt und demonstrieren zu Hunderttausenden für Demokratie, Menschenrechte, Offenheit und Vielfalt.
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Gerhard Bitterwolf ist pensionierter Lehrer. Er war viele Jahre Personalrat an einer Schule in einem sozialen Brennpunkt. Der vollständige Artikel findet sich in der hlz 3-4/2025, S. 48 f.
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Foto: picture alliance/dpa / Boris Roessler