Frankfurt a.M. – „Die Corona-Krise deckt die Schwächen des Bildungssystems in Deutschland gnadenlos auf. Sie macht deutlich, welche Probleme die Globalisierung mit sich bringt und wie tief gespalten die Gesellschaften sind“, sagte Marlis Tepe, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), am „Tag der Arbeit“ in Frankfurt a.M. „Solidarisch ist man nicht alleine“, lautet das Motto am 1. Mai. „Gesundheit first – solidarisch zu sein, heißt in Corona-Zeiten, Abstand zu halten“, betonte Tepe.
Aktionen und Kampagnen
Der 1. Mai wird in diesem Jahr anders. Ganz anders. Wirklich ganz anders? Eines bleibt gleich: Gemeinsam mit Euch wollen wir einen tollen Tag verbringen, an dem wir zeigen was uns Arbeitnehmer/-innenrechte Wert sind, warum es sich lohnt, dafür in den Gewerkschaften zu kämpfen und was unsere konkreten Forderungen sind. Und ihr habt viele Möglichkeiten euch zu beteiligen:
Corona hat das Leben in Deutschland und in der Welt grundlegend verändert. Deutlich wird, dass die wirtschaftlichen und sozialen Kosten Frauen wesentlich stärker treffen. Die Pandemie vergrößert alle gleichstellungs- und frauenpolitischen Probleme/Schieflagen, auf die wir bereits seit Jahrzehnten hinweisen. Angesichts der existenziellen Krise wird deutlich, wie lebensbedrohlich sich die über Jahre privatisierte und eingesparte öffentliche soziale Infrastruktur und die falschen Arbeitsbewertungen jetzt auf unseren Lebensalltag auswirken.
Am 8. Mai 1945 kapitulierte die deutsche Wehrmacht bedingungslos: Es war das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa und die Befreiung Deutschlands vom Schreckensregime der Nationalsozialisten. Die Holocaust Überlebende Esther Bejarano hat vorgeschlagen, den 8. Mai zum gesetzlichen Feiertag zu machen. Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann unterstützt den Vorschlag: „Der 8. Mai sollte gesetzlicher Feiertag werden – als ein Tag gegen Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung jeglicher Form.“
Die GEW unterstützt einen Aufruf zum 8. Mai, dem 75. Jahrestag der Kapitulation des deutschen Faschismus. Der Aufruf spricht sich gegen Gewalt, einen neuen Rüstungswettlauf und eine Erhöhung der Militärausgaben aus.
Die Corona-Pandemie mitsamt ihren Folgen führt uns wie in einer Nussschale vor Augen, an welchen Stellen der öffentlichen Daseinsvorsorge Verbesserungen längst ausstehen. Und warum es sich lohnt, für bessere Arbeitsbedingungen im Bildungsbereich gewerkschaftlich einzutreten.
Das Leben in der Coronsa-Krise, ob im täglichen Leben, in (freiwilliger) Quarantäne, im Homeoffice oder mit Kindern zu Hause, führt zu Einschränkungen. Häufig sind sie verbunden mit Sorgen, Ängsten und Nöten– mal mehr, mal weniger stark. Was können wir in solch einer Situation tun, um unsere Psyche zu stärken?
Noch ist unklar, ob die Nazis am 1. Mai in Harburg eine Kundgebung abhalten dürfen. DGB und GEW sagen: Lasst uns gemeinsam und solidarisch am 1. Mai 2020 ein Zeichen setzen!
„Angesichts des massiven Widerstands der Union und der Arbeitgeber sind die Ergebnisse zur Anhebung des Kurzarbeitergeldes (KUG) ein Erfolg, für den sich die Gewerkschaften in den letzten Wochen stark gemacht haben“, sagt der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann am Donnerstag in Berlin.
Vor dem Koalitionsgipfel zu Covid 19 forderte der Deutsche Gewerkschaftsbund weitere Maßnahmen für Eltern, die ihre Kinder zu Hause betreuen müssen. „Neben einer erweiterten Entschädigung für Verdienstausfälle ist auch ein gesetzlicher Anspruch auf Freistellung und ein Sonderkündigungsschutz notwendig“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach am Mittwoch in Berlin.
Grit Hanneforth, Sprecherin des Bundesverbands Mobile Beratung, über die Folgen der Umstrukturierung des Bundesprogramms „Demokratie leben“, ein mögliches Fördergesetz und Gefahren für Demokratieprojekte durch AfD-Kommunalpolitiker.
Interview: Michael Stahl, freier Journalist
E&W: Frau Hanneforth, die Arbeit des Bundesverbands Mobile Beratung wird durch das Bundesprogramm „Demokratie leben“ gefördert. Wie genau sah die Förderung bislang aus?
Einseitig und einfallslos: Die wirtschaftspolitischen Vorschläge der Leopoldina zur Coronakrise können zu einem erfolgreichen Umgang mit den wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Corona-Pandemie nichts beitragen. Der DGB-klartext hat die Stellungnahme analysiert.