Zum Schuljahresstart: GEW startet Plakatkampagne "Lehrkraft stark machen" und fordert Senator Rabe zum Handeln auf

31. Juli 2012Von: PresseredaktionThema: Aktionen und Kampagnen

Bis zu 1.400 neue Lehrkräfte sollen im neuen Schuljahr aufgrund hoher Pensionierungszahlen,steigenden Schülerzahlen und Mehrbedarfen aufgrund kleinerer Klassen und mehr Ganztagseinrichtungen eingestellt werden. Angesichts weiter steigender Anforderungen an die neuen ReferendarInnen durch noch mehr Unterrichtsverpflichtungen, immer noch unzureichender Ausbildungskapazitäten und weiter steigender Arbeitsbelastungen an den Schulen ist zu befürchten, dass auch Hamburg nicht genügend qualifiziertes Personal für seine Schulen bekommt.

Auch deshalb  startet die GEW eine Kampagne zur Verbesserung der Arbeits- und Lernbedingungen an Hamburgs Schulen.

Acht Wochen lang wird die GEW mit 220 Plakaten auf allen U-und S-Bahnlinien in Hamburg für bessere Arbeitsbedingungen für Hamburgs Schulpersonal werben. Die Plakatmotive sind auch auf der Seite www.gew-hamburg.de (und hier im Anhang der Meldung) zu sehen und stehen dort in druckfähiger Auflösung zum Download bereit.

Klaus Bullan, Vorsitzender der GEW Hamburg erinnert daran, dass Schulsenator Rabe Anfang 2012 die Hamburger Lehrkräfte aufgefordert habe, zu sagen, welche Aufgaben aus ihrer Sicht wegfallen oder anders gelöst werden könnten, um Entlastung für die PädagogInnen zu schaffen. "Darauf haben sehr viele Lehrerinnen und Lehrer in einer Umfrage der GEW klar geantwortet: Insgesamt 53,6 Prozent der befragten Hamburger Lehrer_innen leiden unter Zeitdruck in der Arbeit an den Schulen. Besonderen Stress lösen zu wenige Pausen, ständig neue Anforderungen, zahlreiche Konferenzen und immer mehr Korrekturen aus. Hinzu kommen schwierige Schüler, eine fehlende Doppelbesetzung in den Klassen und eine aufwändige Elternarbeit. Gute Schule braucht gute Arbeits- und Lernbedingungen. Das weiß nun auch Senator Rabe und wir sind gespannt, ob und welche Konsequenzen er ziehen wird."

WAS DIE GEW MIT DEN PLAKATEN IN DIE STADT TRÄGT:

Lehrkräfte qualifizieren sich an Hochschulen fachwissenschaftlich und pädagogisch über viele Jahre. Wir fordern, dass sie ihre Fähigkeiten zum Nutzen der SchülerInnen voll einbringen können, statt immer mehr durch Bürokratie, Vergleichsarbeiten und Berichte ausgebremst zu werden.

In Hamburg arbeiten viele junge Lehrkräfte, die hoch motiviert sind. Statt ihre Fähigkeiten für die SchülerInnen einsetzen zu können, gelangen sie in ein Schulsystem, das überhäuft ist von Verwalten, Testen, Messen. Das wollen wir ändern.

Lehrkräfte wollen alle Kinder individuell fördern. In großen Klassen, mit immer mehr Unterrichtsstunden bleiben nur wenige Minuten Zeit für jedes Kind. Das wollen wir ändern: Die Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte sind die Lernbedingungen der Kinder.

Erfolgreiches Lernen braucht Zeit und Geduld. Lehrkräfte wissen das. Vollgestopfte Lehrpläne, hektischer Leistungsdruck und ständige Kontrollen sind Gift dafür. Gute Schule braucht gute Arbeits- und Lernbedingungen, dafür setzen wir uns ein.

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