"Wie viel Prozent der Geflüchteten sind Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter?" Antworten auf Fragen wie diese gab es auf der didacta in Stuttgart am GEW-Stand von der Globalen Bildungskampagne.
"Wollen Sie mal das Glücksrad drehen?" Rund 85.000 Besucher waren vom 14. bis 18. Februar 2017 zur didacta, der weltweit größten Fachmesse für Lernen und Lehren, nach Stuttgart gekommen. Der GEW-Stand in Halle 1 war wie immer gut besucht und viele nutzen dort die Gelegenheit, sich über die Arbeit der Globalen Bildungskampagne zu informieren und ihr Wissen zu testen. Dafür musste man am Glücksrad der Kampagne zunächst einmal Fragen beantworten: "Wie viele Kinder in Krisen- und Konfliktregionen können nicht zur Schule gehen?" oder "Wie viel Prozent der Geflüchteten sind Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter?" oder "Wie lautet das Bildungsziel der von der UN verabschiedeten Agenda 2030?" Gar nicht so einfach zu beantworten, aber ein guter Einstieg ins Gespräch darüber, was getan werden kann und muss, um Kindern, die aus ihrer Heimat fliehen, den Schulbesuch zu ermöglichen.
Aktionswochen vom 4. April bis zu den Sommerferien
Weltweit sind rund 75 Millionen Kinder und Jugendliche vor Katastrophen und kriegerischen Konflikten auf der Flucht. Da Bildung kaum Schwerpunkt internationaler Not- und Katastrophenhilfe ist, können viele der Kinder an ihren Zufluchtsorten nicht zur Schule gehen. Mit der Aktion 'Weltklasse! Bildung darf nicht warten' macht die Globale Bildungskampagne darauf aufmerksam, dass Bildung ein Menschenrecht ist, das auch für geflüchtete Kinder gilt. Vom 4. April bis zu den Sommerferien soll in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen zu Fluchtursachen informiert und darüber diskutiert werden, was getan werden muss, um allen Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen.
Materialien für den Unterricht
Dafür gibt es von der Globalen Bildungskampagne Unterrichtsmaterialien mit Fallbeispielen und Aufgaben, die Schülerinnen und Schüler anregen sollen, je nach Altersgruppe das Thema zu reflektieren und Wandzeitungen, Poster, Videos und ähnliches zu erstellen. Fast 300 BesucherInnen der didacta haben die Unterrichtsmaterialien zu den Aktionswochen 'Weltklasse! Bildung darf nicht warten' bestellt. Ein schöner Erfolg, den Patricia Leu und Marie-Luisa Wahn von der Globalen Bildungskampagne nach fünf Tagen in Stuttgart vermelden konnten. "Ich war beeindruckt, auf wie viel positives Feedback unser Material stößt und wie viele LehrerInnen sich auch schon jetzt mit dem Thema Bildungsgerechtigkeit und Migration auseinandersetzen, so Marie-Luisa Wahn. "Ich hoffe, dass unsere Aktionsmaterialien für sie einen weiteren Anstoß darstellen, das Thema Bildung in Krisen und Konflikten in den Unterricht zu tragen."
Die Globale Bildungskampagne ist ein Bündnis von Bildungsgewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen, dem in Deutschland elf Organisationen angehören. Die GEW ist Gründungsmitglied der Globalen Bildungskampagne und beteiligt sich aktiv an den jährlichen 'Weltklasse!' - Aktionswochen zum Recht auf Bildung für alle.
Foto: Manfred Brinkmann