Die Stiftung Auschwitz-Komitee schreibt 2019 zum zehnten Mal den mit 2.000 Euro dotierten Hans-Frankenthal-Preis aus. Für die diesjährige Preisverleihung können bis zum 8. April 2019 Vorschläge und Bewerbungen eingereicht werden.
Am 27. Januar 1945 befreiten Truppen der Roten Armee die wenigen noch dort verbliebenen Häftlinge von Auschwitz-Birkenau. Sämtliche noch irgendwie für arbeitsfähig gehaltenen Häftlinge waren ab Mitte Januar von der SS auf den sogenannten Todesmärschen in andere noch in Betrieb befindliche Lager, insbesondere Rüstungsbetriebe, gebracht worden – in eisiger Kälte, hunderte Kilometer zu Fuß. Die internationale Gemeinschaft erinnert jedes Jahr am 27. Januar an den Holocaust.
Es ist eine Verhöhnung der Opfer, wenn AfD-Abgeordnete, aus deren Reihen eine „erinnerungspolitische Wende um 180 Grad“ gefordert wird, an diesen Gedenkveranstaltungen teilnehmen. Charlotte Knobloch hat mit ihrer Rede vor dem Bayerischen Landtag einen wichtigen Beitrag in dieser Auseinandersetzung geleistet. Indem sie mit ihren klaren Worten dafür gesorgt hat, dass etliche von ihnen den Saal verließen, hat sie dieser Entwürdigung der Opfer etwas entgegengesetzt.
Der Rassismus und das normierte Gesellschaftsmodell der Nazis waren nach 1945 nicht überwunden. Es bestand allerdings ein langjähriger Konsens, antihumanistische Denkweisen, antidemokratische Ideen und offenbare rassistische Haltungen nicht öffentlich zu akzeptieren. Dieser Konsens hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr aufgelöst. Die nie vollständig überwundene, in der deutschen Gesellschaft immer weiter vorhandene Nazi-Ideologie tritt wieder offen zu Tage.
Dem treten viele Menschen auf ganz unterschiedliche Art und Weise entgegen, viele von ihnen motiviert vom Engagement und den Mahnungen der Überlebenden und Widerstandskämpfer_innen.
Die Stiftung Auschwitz-Komitee unterstützt diese Initiativen mit dem Hans-Frankenthal-Preis. Die Ausschreibung des Preises richtet sich an Gruppen, Initiativen und Institutionen, die im Sinne der Überlebenden der nationalsozialistischen Verfolgung Aufklärungs-, politische und Bildungsarbeit gegen das Vergessen und gegen nationalsozialistische und neofaschistische Bestrebungen leisten.
Näheres zu den Auswahlkriterien, zum Verfahren und zur Form der Bewerbungen findet ihr unter
www.stiftung-auschwitz-komitee.de/der-hans-frankenthal-preis/der-hans-frankenthal-preis.
Weitere Informationen über die Stiftung Auschwitz-Komitee und den Namensgeber des Preises findet ihr unter
www.stiftung-auschwitz-komitee.de.