Rechtsextremes Gedankengut an Schulen - was tun?

15. März 2013Von: Junge GEWThema: Aktionen und Kampagnen
Filmvorführungen "Blut muss fließen" und Fortbildung
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Stefan Weidlich staunt nicht schlecht, als er das Klassenzimmer seiner 8b an einer Stadtteilschule Hamburgs betritt.

Einer seiner Schüler stellt sich stramm vor ihm auf, knallt die Hacken zusammen und reckt begeistert den rechten Arm zum Hitler-Gruß. Was tun, fragt sich Stefan. Und in Rheinland-Pfalz:In Kirchberg singen Schülerinnen und Schüler bei ihrer Abschlussfeier ein Lied der Nazi-Band Sleipnir (Spiegel Online, 27.07.2012). Auch hier fragensich Eltern und PädagogInnen:Was tun?

Fakt ist: Rechtsextremes Gedankengut ist an HamburgerSchulen und in Hamburger Jugendzimmern verbreitet. Oft trittes verdeckt in Form von mehroder weniger harmlos wirkenden Aufklebern, Musikstücken, Symbolen und Texten auf und wird nicht direkt als solches identiiziert. Der Frage, wie diese Zeichen rechter Ideologie erkannt werden können, was sichhinter ihnen verbirgt und wieman als Elternteil oder PädagogIn reagieren kann, will die Junge GEW als Mitorganisatorin einer Veranstaltungsreihe im März nachgehen.

Den Auftakt bildet eine Fortbildung der GEW am 21. März (s.u.). Hier wird vorgestellt, in welcher Form sich rechtes Gedankengut bei Jugendlichen äußert und was dagegen getanwerden kann. Am Abend wird öffentlich die Dokumentation„Blut muss ließen – Undercoverunter Nazis“ im Kino vorgeführt.

Der Film zeigt die Erkenntnissedes Journalisten Thomas Kuban,der über mehrere Jahre in der Rechtsrockszene verdeckt recherchiert hat. Er legt die Organisationsstrukturen und Inhalte dieser Szene, aber auch den Umgang der Behörden mit selbigerin anschaulicher Art und Weise offen. Beim anschließenden Gespräch wird Produzent und Regisseur Peter Ohlendorf zugegen sein.

Die Junge GEW meint, dass es nicht nur für Eltern und PädagogInnen wichtig ist zu wissen, wie man auf rechtsextremes Verhalten von Jugendlichen reagieren sollte. Vielmehr ist es im Sinne einer demokratischen Bildung entscheidend, gemeinsam mit den SchülerInnen über die Entstehung und Folgen solchen  Gedankenguts zu diskutieren. Deshalb veranstalten wir für Schulklassen Vorführungen derDokumentation im 3001 – Kino am 22. März. Auch hier wird der Produzent und Regisseur Peter Ohlendorf anwesend sein und in einer Diskussionsrunde den SchülerInnen Rede und Antwort stehen. Für die Teilnahme von Schulklassen zahlt die GEW einen Zuschuss.

Unterrichtsmaterialien können bei Bedarf im Vorhinein zur Verfügung gestellt werden
(Kontakt:junge@gew-hamburg.de).

JUNGE GEW

„Hitler-Gruß in der 8b, Rechtsrock auf der Abifeier – Was tun?“
Fortbildung der Jungen GEW für Eltern, Pädagoginnen und Pädagogen
21.03.2013, 16.30-18 h im Curio-Haus,
Referenten: Carsten Neumann (Bremen) und Florian Schmidt (Hamburg).
Die Veranstaltung kann von der Schulleitung als Fortbildung anerkannt werden.

Kino-Vorstellung im 3001 für Schulklassen
Anschließende Diskussion mit dem Produzent und Regisseur Peter Ohlendorf
sowie weiteren Gästen.
22.03.2013, 9-11h und 11-13h Kino 3001
(Kartenreservierung erforderlich, direkt beim 3001)