Der Gründer der globalen Kampagne „100 Million“ und indische Friedensnobelpreisträger Kailash Satyarthi ist am 27. November 2019 in Berlin zu Gast, um gemeinsam mit Jugendlichen aus ganz Deutschland gegen ausbeuterische Kinderarbeit auf die Straße zu gehen. Vor dem Reichstag treffen die Protestierenden auf Politikerinnen und Politiker verschiedener Fraktionen und fordern sie auf, mit Nachdruck gegen ausbeuterische Kinderarbeit vorzugehen. Vertreterinnen und Vertreter der Fraktionen werden dann darlegen, was ihrer Meinung nach getan werden muss, um Kinderrechten mehr Geltung zu verschaffen.
Erst vor wenigen Tagen hatte der Deutsche Bundestag einen Antrag der Koalition gegen ausbeuterische Kinderarbeit angenommen. Dies ist ein erster Schritt auf dem Weg zu verbindlichen gesetzlichen Maßnahmen, die die Rechte von Kindern schützen sollen. „Es ist ein Skandal, dass Kinder in vielen Ländern der Welt immer noch brutal in Steinbrüchen und Minen ausgebeutet werden“, so Vera Isabella Arndt, Vertreterin von Brot-für-die-Welt-Jugend. „Wir appellieren an die deutsche Politik, den Import von Produkten aus ausbeuterischer Kinderarbeit zu verbieten“. Darüber hinaus seien verbindliche Vorgaben nötig, damit Unternehmen verpflichtet werden, ihren menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten gerecht zu werden. Auch im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit müsse mehr getan werden, um Familien aus extremer Armut zu befreien und allen Kindern dieser Welt einen Schulbesuch zu ermöglichen, erklärt die Jugendvertreterin.
Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation ILO zufolge müssen weltweit immer noch 152 Millionen Kinder arbeiten, davon 73 Millionen in ausbeuterischer Arbeit. Ihnen wird das Recht auf Freiheit, Sicherheit und Bildung verwehrt. Die Vereinten Nationen haben sich in ihrer Nachhaltigkeitsagenda das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2025 jede Form von Kinderarbeit zu beenden. Dies fordert auch die globale Kampagne „100 Million“, die Friedensnobelpreisträger Kailash Satyarthi, langjähriger Partner von Brot für die Welt und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), ins Leben gerufen hat. Ziel der Kampagne ist es, junge Menschen zu ermutigen, sich weltweit für Kinderrechte stark zu machen und damit wirksame politische Maßnahmen gegen ausbeuterische Kinderarbeit anzustoßen. Die Kampagne ist aktuell in über 30 Ländern aktiv. Brot für die Welt und die GEW unterstützen die Kampagne „100 Million“ in Deutschland.