GEW-Mitglieder meiden Vattenfall-Veranstaltungen

18. April 2012Von: PresseredaktionThema: Aktionen und Kampagnen
GEW empfiehlt: Lesetage selber machen und Vattenfall Tschüß sagen!
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Die GEW wünscht der heute startenden Veranstaltung "Lesetage – selber machen!" viel Erfolg und fordert ihre Mitglieder in allen Bildungseinrichtungen der Stadt dazu auf, in Zukunft vom Energiekonzern Vattenfall organisierte und gesponserte Veranstaltungen bzw. entsprechende Projekte - wie die derzeit ebenfalls startenden Vattenfall Lesetage – nicht mehr zu unterstützen.

Sigrid Strauß, stellvertretende Vorsitzende: "Der Konzern Vattenfall will sich mit weichen Kampagnen die Weste weiß waschen und von seinem rückständigen Energiekonzept ablenken. Warum sollten wir als Pädagog_innen das unterstützen? Wir wollen dazu beitragen, die Greenwashing-Kampagnen wie die des Konzerns Vattenfall durchschaubar zu machen und gemeinsam mit anderen Alternativen zu entwickeln." Einen entsprechenden Antrag hatte das höchste Entscheidungsgremium der GEW, der Hamburger Gewerkschaftstag (LVV), auf Antrag des Ausschusses für Friedenserziehung bereits im November 2010 verabschiedet.

Als "völlig inakzeptabel" kritisiert Sigrid Strauß, "dass die Schulbehörde in diesem Jahr Material der Vattenfall Imagekampagne über den Behördenverteiler an die Hamburger Schulen verteilen ließ. Solche Werbung hat nichts mit dem Bildungsauftrag der Schulen zu tun und gehört nicht in die Fächer im Lehrerzimmer. Schlimmer noch ist, dass die Schulbehörde offenbar so indirekt Werbungskosten für den Energieriesen übernimmt."

Aus dem Antrag zum Hamburger Gewerkschaftstag: "Mit seinem dreckigen Kerngeschäft stößt Vattenfall in der Bevölkerung mehrheitlich auf Ablehnung, aus einer ganzen Reihe von Gründen. Als Betreiber der AKWs Krümmel und Brunsbüttel hat Vattenfall den Nachweis der Unzuverlässigkeit mehrfach erbracht. Geht das in Bau befindliche Kohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg in Betrieb, wird es das Klima mit jährlich rund 9 Mio. t CO2 belasten. Das ist ca. die Hälfte dessen, was Hamburg bisher insgesamt in die Atmosphäre entlässt. Auf die Stadtteile in

der Abluftfahne kommen erhebliche Schadstoffbelastungen hinzu. ÄrztInnen warnen vor einer deutlichen Zunahme von Gesundheitsschäden. Zu den Hauptbetroffenen würden die Kinder gehören. Für Energiegewinnung aus Braunkohle zerschreddert Vattenfall in der Lausitz ganze Landschaften zu Abraum, intakte historische Dörfer – im Gebiet der sorbischen Minderheit -

inklusive. Mit seinem Energiekonzept fördert Vattenfall weder die Gesundheit, noch die Gemeinschaft oder gar die Kultur, wie der Konzern mit Sportveranstaltungen oder den Lesetagen glauben machen will. Im Gegenteil. Vattenfall beteiligt sich auch am Raubbau von Tropenholz und am Landgrabbing."

Für Nachfragen:

Sigrid Strauss, stellvertretende Vorsitzende der GEW: 0160 - 96 95 12 46

Hartmut Ring, Ausschuss für Friedenserziehung, GEW: 0174 - 740 92 08